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Internationaler Workshop am Wissenschaftszentrum Weihenstephan

Ertragskartierung - ein erster Versuch zu standardisierten Prozeduren

20.04.2004, Pressemitteilungen

Am Lehrstuhl für Landtechnik (Prof. Hermann Auernhammer ) der TU München trafen sich mehr als 25 Wissenschaftler aus aller Welt, um über die Definition von standardisierten Ertragskartierungs-Algorithmen zu diskutieren. Eingeladen hatte die Forschergruppe Informationssystem Kleinräumige Bestandesführung (IKB) Dürnast, die neuste Techniken und Anwendungen im Bereich des "Precision Farming" erforscht und ihre Praxistauglichkeit überprüft. "Precision Farming", also der Einsatz modernster Technik, wie zum Beispiel GPS, in der Landwirtschaft ist ein sehr wichtiges Forschungsgebiet. Der Lehrstuhl für Landtechnik und das Fachgebiet Technik im Pflanzenbau der TU München konnten dazu bereits sehr bedeutende Beiträge liefern.

Doch trotz aller Erfolge sind die mit der Erntetechnik gewonnenen Daten nicht problemlos vergleichbar. Firmenspezifische Hard- und Software, verschiedene Datenübertragungswege und völlig unterschiedliche Auswertungsalgorithmen führen selbst bei gleichen Ausgangsdaten zu unterschiedlichen Ertragskartierungen. Der Workshop war ein erster Versuch, die Standardisierung der Datenerfassung und -auswertung voranzutreiben.

Im Bereich der Ertragsmesssysteme war man sich einig, dass die Hersteller der Sensorik aufgefordert werden müssen, die maschineninterne Datenverarbeitung auf ein Minimum zu reduzieren. Dies soll in einer ISO-Norm festgeschrieben werden. Darin soll auch das auszugebende Datenformat festgelegt und die Anzahl und der Inhalt der erforderlichen Systemdaten niedergeschrieben werden.

Bezüglich der Rohdatenbearbeitung bestand Übereinkunft, auf Datenfilter zu setzen. Aus den derzeit verfügbaren Ansätzen wurden die erforderlichen Schritte abgeleitet. Große Aufmerksamkeit fand der im IKB entwickelte Ansatz einer polynominalen Anpassung, weil er die stetigen Verhältnisse der Ertragsschwankungen im Feld sehr gut wiedergeben kann.

Im Hinblick auf die Kartierung und damit auf die Ertragsdarstellung konnte ebenfalls große Übereinstimmung gefunden werden. Allerdings kamen dabei die landesspezifischen Gegebenheiten sehr stark zum Vorschein: So wird z.B. in Schweden ein hoher Ertrag in roter Farbe dargestellt, während in Deutschland dafür grün bevorzugt wird. Ähnliche Probleme bestehen in der Definition von Ertragsklassen, bei welchen häufig der Abstand von einer Tonne gewählt wird, wobei jedoch der untere Grenzwert sehr unterschiedlich ist. Intensiv wurde die mehr anwendungsorientierte Ausrichtung auf nur drei bis maximal fünf Ertragsklassen diskutiert. Man kam zu dem Schluss, dass für diese Fragestellung vor allem ein Standard als "Empfehlung" die richtige Lösung wäre und wird diesen Gedanken weiter verfolgen. Wenn möglich, soll ein erster Vorschlag bei der nächsten großen Tagung der amerikanischen Landtechniker in Ottawa im August 2004 vorgestellt und diskutiert werden.

Schließlich wurden Datentransferprotokolle diskutiert. Auch dabei konnte eine weitgehende Übereinkunft erzielt werden. Es wird vorgeschlagen, den im Internet weit verbreiteten Standard XML zu übernehmen. Damit könnte man sich künftig in nahezu jede Kommunikationsform einklinken. Auch dieser Vorschlag soll in eine ISO-Norm einfließen.

Insgesamt kann der Workshop als sehr großer Erfolg gewertet werden. Ohne Ausnahme wurde die Initiative aus dem Wissenschaftszentrum Weihenstephan als vorbildlich und längst überfällig dargestellt. Man war sich einig, dass mit kleinen Ergänzungen die Teilnehmer des Workshops auch die nun erforderlichen weiteren Aktivitäten bestreiten sollten. Diese werden nun von Weihenstephan ausgehend vorbereitet.

Kontakt:
Technische Universität München - Wissenschaftszentrum Weihenstephan
Lehrstuhl für Landtechnik
Am Staudengarten 2
85350 Freising-Weihenstephan
Tel: + 49 (0)8161 71-3440
Fax: + 49 (0)8161 71-3895 Internet:

Kontakt: E-Mail (landtec@wzw.tum.de)

Mehr Information

http://www.tec.wzw.tum.de

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