International renommierter Experte für Reaktorsicherheit
Prof. Adolf Birkhofer wird 70
19.02.2004, Press releases
Am 23. Februar 2004 begeht Prof. Dr. Dr.-Ing. E.h. Adolf Birkhofer, emeritierter Ordinarius für Reaktordynamik und Reaktorsicherheit der TU München, seinen 70. Geburtstag.
Adolf Birkhofer stammt aus München. Nach dem Studium der Elektrotechnik an der damaligen TH München war er bei Siemens und Halske, dann beim Technischen Überwachungs-Verein Bayern tätig. 1963 wechselte er zum Institut für Mess- und Regelungstechnik der THM, wo er das Laboratorium für Reaktorregelung und Anlagensicherung (LRA) aufbaute. Nach Promotion an der Universität Innsbruck 1964 und Habilitation an der THM 1967 folgte 1971 die Berufung als a.o. Professor für Reaktordynamik und Reaktorsicherheit und 1975 die Ernennung zum ordentlichen Professor der TUM. 1977 erreichte Birkhofer den Zusammenschluss des LRA mit dem Institut für Reaktorsicherheit Köln zur Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS). Parallel zu seiner Tätigkeit als Ordinarius der TUM leitete er die GRS bis Ende 2001 und machte sie zu einer über Europa hinaus anerkannten Institution.
Der Name Adolf Birkhofer ist eng verbunden mit einer vorausschauenden Konzeption der Reaktorsicherheit, die als Markenzeichen deutscher Kerntechnik weltweit Anerkennung fand. Eine wichtige Rolle spielte hierbei sein Engagement in der Reaktor-Sicherheitskommission (RSK), der er über mehr als drei Jahrzehnte angehörte - viele Jahre als Vorsitzender. Die Breite seiner wissenschaftlichen Tätigkeit entspricht dem interdisziplinären Charakter der Reaktorsicherheit, was sich in etwa 200 Veröffentlichungen niedergeschlagen hat. Sie reicht von der Reaktorphysik bis zum Gebiet der probabilistischen Sicherheitsanalyse, in dem er u. a. durch die »Deutsche Risikostudie Kernkraftwerke« internationale Anerkennung fand. Immer wieder hat Birkhofer wichtige internationale Entwicklungen angestoßen und mitgestaltet. So hat er sich maßgeblich für die Entwicklung deutsch-französischer Sicherheitsanforderungen an neue Druckwasserreaktoren eingesetzt, die jetzt mit dem Europäischen Druckwasserreaktor umgesetzt werden. Seine Reputation im In- und Ausland hat sich in vielen Preisen und Ehrungen, Ehrendoktorwürden und Berufungen in internationale Gremien niedergeschlagen. Birkhofer ist Träger des Bayerischen Maximiliansordens für Wissenschaft und Kunst und des Großen Verdienstkreuzes des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland sowie Chevalier de la Legion d Honneur.
Auch als Emeritus ist Birkhofer weiter aktiv - national und international. Sein besonderes Anliegen ist zu verhindern, dass die derzeit von der Bundesregierung verfolgte Politik des Kernenergieausstiegs zum Verlust der wissenschaftlichen Kompetenz in Kerntechnik und Reaktorsicherheit führt. Mit dem ISaR Institute for Safety and Reliability hat er eine Organisation geschaffen, die sich gemeinsam mit der TUM dafür einsetzt, eine hochwertige Ausbildung und das Interesse des wissenschaftlichen Nachwuchses unter den derzeit ungünstigen Bedingungen zu erhalten.
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