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Festsymposium am Wissenschaftszentrum Weihenstephan

50 Jahre Obstbau an der TU München

02.04.2004, Pressemitteilungen

Das Fachgebiet Obstbau am Wissenschaftszentrum Weihenstephan der TU München lädt am Samstag, den 7. Februar 2004, zu einem Festsymposium ein. Es gibt zwei Anlässe, zu feiern: Das 50-jährige Bestehen der Fachrichtung Obstbau an der TUM sowie den 75. Geburtstag von Prof. Walter Feucht, emeritierter Ordinarius für Obstbau.

Prof. Günther Liebster - erster Obstbauprofessor in Weihenstephan

Das Institut für Obstbau an der damaligen Technischen Hochschule München wurde am 1. August 1953 gegründet. Zum ordentlichen Professor und Direktor wurde Günther Liebster berufen. Dieser hatte nach fünfjähriger Gärtner-Praxis in verschiedenen Sparten des Gartenbaues, an der Friedrich-Wilhelm-Universität Berlin Gartenbau studiert und war einer der ersten Diplomgärtner. 1940 promovierte er in Berlin zum Dr. agr. Nach Weihenstephan kam Liebster aus dem Dienst der Landwirtschaftskammer Weser-Ems in Oldenburg, wo er seit 1937 in verschiedenen Positionen tätig war.

Unter seiner Leitung wurde das Institut bekannt für seine Kompetenz für Sonderkulturen sowie für die Züchtung von Beerenobst und von schwachwuchsinduzierenden Unterlagen für Süßkirschen. Liebster ist noch heute international bekannt als einer der Pioniere der Kulturheidelbeere. In den ersten Jahren nach der Gründung des Instituts nahm die Anzucht der Gehölze für die verschiedenen geplanten Versuchsvorhaben einen relativ großen Flächenanteil des Versuchsfeldes ein. Die Fülle des zur Verfügung stehenden Pflanzenmaterials erlaubte es, auch eine Reihe von baumschulischen Problemen in Angriff zu nehmen. Das in seiner Grundkonzeption anfangs pflanzenbaulich und baumschulisch orientierte Institut konnte mit gut ausgestatteten Versuchseinrichtungen und einem analytischen Labor übergeben werden.

Übergabe der Institutsleitung an Prof. Walter Feucht

Prof. Walter Feucht wurde 1976 auf den Lehrstuhl für Obstbau berufen den er mehr als 20 Jahre leitete. Der am 30. Januar 1929 in Rottweil geborene, international anerkannte Wissenschaftler begann seine Laufbahn nach einer landwirtschaftlichen Lehre mit dem Studium der Agrarwissenschaften an der Universität Stuttgart-Hohenheim. Dort folgten am Institut für Obstbau Promotion (1955) und Habilitation (1962). 1963 übernahm Prof. Feucht einen mehrjährigen Lehrauftrag an der Universität in Santiago de Chile, 1968 eine Professur am Institut für Obstbau der Universität Gießen und folgte 1976 dem Ruf nach Weihenstephan.

Prof. Feucht sah seine Aufgabe nicht ausschließlich in der Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Praxis. Dank seiner unermüdlichen Aktivität gelang ihm der Brückenschlag zwischen den anwendungsbezogenen Gartenbauwissenschaften und der naturwissenschaftlich orientierten Grundlagenforschung. Diese Synthese bestimmte seine Programme und Arbeitsweise in Forschung und Lehre. Die gleichzeitige Ausrichtung an internationalen Maßstäben zwang zu Neuaufbau bzw. erheblichen Nachbesserungen im Laborbereich des Lehrstuhls. Im neu eingerichteten Gewebelabor wurde nicht nur die in vitro-Vermehrung zahlreicher heimischer und tropischer Obstarten zur Praxisreife geführt; das im Extremfall bis auf Einzelzellen verkleinerte "Objekt Versuchspflanze" erwies sich zudem als ein äußerst effizientes Experimentiersystem. Die Forschungsschwerpunkte Physiologie, Biochemie und Histologie entwickelten sich aus praxisbegleitenden wissenschaftlichen Arbeiten. Hierbei wurden im In- und Ausland beachtete, zukunftsweisende analytische und histochemische Verfahren erarbeitet.

Besonders bekannt wurde Prof. Feucht durch seine Arbeiten über pflanzliche Polyphenole. Die teilweise extrem hohen Konzentrationen dieser damals noch als metabolische Abfallprodukte betrachteten phenolischen Substanzen in Gehölzen, ihre leichte Oxidierbarkeit und Neigung zur Polymerisation haben ihn seitdem nicht wieder losgelassen. Wenn diese bioaktiven (antioxidativen) Sekundärstoffe in unseren Nahrungsmitteln, inzwischen auch von der Medizin gewürdigt, "in aller Munde" sind, bestätigt dies einmal mehr Weitblick und Bedeutung seiner wissenschaftlichen Linie.

Forschung als Aufgabe und zugleich Lebensinhalt versuchte Prof. Feucht auch der Nachfolgegeneration zu vermitteln. Aufgeschlossenheit und kritische Auseinandersetzung prägten Diskussion und Umgang mit Studierenden, Diplomanden und Doktoranden - Teamgeist anstelle von Unnah- und Unfehlbarkeit waren die Antriebskraft für seine Arbeitsgruppen und Mitarbeiter. Prof. Feuchts engagierte Arbeit fand ihren publizistischen Niederschlag in gartenbauwissenschaftlichen Zeitschriften, vor allem aber in international anerkannten pflanzenphysiologischen, phytochemischen und phytopathologischen Journalen. Zur Krönung der zahlreichen persönlichen Kontakte wurde das in Weihenstephan veranstaltete wissenschaftliche Symposium "Natural Phenols in Plant Resistance" mit der "High Society" der internationalen Forschung auf diesem Gebiet.

Professur für Obstbau mit Prof. Dieter Treutter neu besetzt

Die Professur für Obstbau wurde am 1. Dezember 1999 mit Prof. Dr. Dieter Treutter neu besetzt. Dieter Treutter (geb. 1956) war von 1976 bis 1981 Student der Gartenbauwissenschaften an der Technischen Universität München in Freising-Weihenstephan. 1985 promovierte er zum Dr. agr. bei Prof. Walter Feucht am Lehrstuhl für Obstbau. 1991 erfolgte die Habilitation für das Fach Obstbau.

Seit 1995 hat er das Amt des Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Qualitätsforschung (Pflanzliche Nahrungsmittel) DGQ e.V. inne, seit 1998 ist er Vorstandsmitglied der ‘Groupe Polyphenol’ (Frankreich) und seit 2000 Fachgutachter für das Fachgebiet Garten-, Obst- und Weinbau der Deutschen Forschungsgemeinschaft.

Derzeit werden schwerpunktmäßig bioaktive Inhaltstoffe in der pflanzenphysiologischen Forschung bearbeitet, wobei die Bedeutung der Flavonoide für die Resistenz der Obstgehölze gegen pathogene Mikroorganismen im Vordergrund steht, einschließlich der hierfür erforderlichen analytischen Methodenentwicklung (HPLC).

Kontakt: presse@tum.de

Mehr Information

Artikel_603.pdf Das Programm des Festsymposiums zum Download (pdf), (Type: application/pdf, Größe: 33.3 kB) Datei speichern

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