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Zukunft der deutschen Chemie:

TU-Präsident Herrmann fordert weltläufige Ausbildungskonzepte und Organisationsstrukturen

26.09.2003, Pressemitteilungen

Anläßlich der "Woche der Chemie" in München hat sich Professor Wolfgang A. Herrmann, Präsident der Technischen Universität München und Vorsitzender der Bayerischen Rektorenkonferenz - Universität Bayern e.V., heute (26.9.03) im PresseClub München besorgt zur Lage der Chemikerausbildung in Deutschland geäußert:

"Als bedeutender Wirtschafts- und Wissenschaftsfaktor steht die Chemie im Zeitalter transnationaler Strukturveränderungen vor völlig neuen Herausforderungen. Während chemische Innovationen aus deutschen Laboratorien in aller Welt gefragt sind, gelingt es uns im Erfinderland der Chemie nur schwer, die weit verbreitete emotionale Skepsis gegenüber den Produkten, Verfahren und Dienstleistungen dieser Wissenschaft in eine Akzeptanzhaltung umzuwandeln. Dies führte dazu, dass den ins Ausland verlagerten Produktionsstandorten die Anwendungszentren folgten, und nunmehr auch die Forschungszentren. Jüngstes Beispiel ist die Schering AG in Japan.

In der Folge sind erstklassig ausgebildete Chemiker zunehmend aus den "neuen Chemieländern" gesucht, vornehmlich im asiatischen Raum. Noch sind die deutschen Chemiefakultäten in der Lage, die vorhandenen Überkapazitäten für eine internationale Chemikerausbildung neu zu nutzen. Eine starke Forschungs- und Anwendungsorientierung könnte so als besonderes Gütesiegel der deutschen Ausbildungstradition verstetigt werden, bevor uns andere Bildungsanbieter wie z.B. Australien mit einer gut strukturierten, niveauvollen Hochschulausbildung den Rang ablaufen.

Dies setzt voraus,

- dass sich die Chemie der deutschen Universitäten - etwa in Regionalverbünden - zusammenschließt, um mit erstklassigen, englischsprachigen Ausbildungsangeboten die Besten der Welt an sich zu ziehen,

- dass diese Hochschuleinrichtungen nach den Regeln moderner Dienstleistungen organisiert sind, ihre Arbeit deshalb unternehmerisch gestalten und auch Studiengebühren nach dem Prinzip Leistung und Gegenleistung erheben können,

- dass sich die Chemische Industrie als Partner an dieser nationalen Herausforderung beteiligt,

- dass die deutsche Hochschulchemie zusätzlich Auslandsstandorte nach dem Vorbild des "German Institute of Science and Technology" in Singapur eröffnet, um attraktive Bildungsmärkte in Aufbruchsregionen zu erschließen.

Die globale Verstetigung der deutschen Hochschulchemie, die Erneuerung einer großen Wissenschaftstradition und die nationalökonomischen Notwendigkeiten verlangen solche Ansätze. Wenn sich die deutsche Chemie auf die Internationalisierung der Chemikerausbildung nicht verständigt, ist ihr Abstieg als Wissenschaft und Wirtschaft vorprogrammiert.

Die Zeit drängt. Vorschläge über weltläufige Ausbildungskonzepte und Organisationsstrukturen erwartet man von Fakultätskonsortien, die den internationalen Anspruch verstanden haben und ihn qualitativ schultern können. Hilfestellungen erwartet man von der Chemischen Industrie. Bürokratieverzicht erwartet man von der Staatsadministration".

Kontakt: presse@tum.de

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