Informatiker der TU München entwickeln Computerprogramm
Rekonstruktion zerrissener Stasi-Akten
16.05.2003, Pressemitteilungen
Das Ministerium für Staatssicherheit der DDR versuchte ab Ende 1989 in großem Umfang, Akten mit belastendem Material zu vernichten. Ein Großteil der Akten wurde dabei lediglich zerrissen. Diese Akten lagern jetzt in den Archiven der Bundesbehörde für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR (Gauck-Behörde). Insgesamt sind es rund 17.000 Säcke mit jeweils etwa 2000 zerrissenen Seiten. Seit 1995 sind 25 Mitarbeiter damit beschäftigt, die Unterlagen wieder von Hand "zusammenzupuzzeln". Bislang ist dies jedoch lediglich bei knapp 300 Säcken gelungen.
In der Arbeitsgruppe von Prof. Angelika Steger am Institut für Informatik der Technischen Universität München in Garching wird seit September 2000 ein Softwaresystem zur Lösung dieses Problems entwickelt. Der inzwischen realisierte Prototyp zeigt, dass eine computergestützten Rekonstruktion der zerrissenen Stasi-Unterlagen möglich ist.
Das Projekt wird am 20. Mai 2003 in Garching öffentlich vorgestellt. Marianne Birthler, die Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, wird sich über die Möglichkeiten der Software vor Ort informieren und einen Vortrag über die Arbeit ihrer Behörde halten.
Ort: Hörsaal 1, Fakultät für Informatik, Boltzmannstr. 3, 85748 Garching
Zeit: Dienstag, 20. Mai 2003, 16:15 Uhr
Kontakt
Prof. Angelika Steger
Institut für Informatik
Technische Universität München
Boltzmannstr. 3, 85748 Garching
Tel: (089) 289-17709
E-Mail: steger@in.tum.de
Kontakt: presse@tum.de