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Alexander von Humboldt-Preisträger zu Gast

Internationale Spitzenwissenschaftler wählen TU München

05.06.2003, Press releases

Die neueste Fünfjahres-Statistik der Alexander von Humboldt (AvH)-Stiftung beweist: Die Technische Universität München (TUM) bleibt eine der deutschen Topadressen für Spitzenwissenschaftler aus dem Ausland. Bundesweit führen die Fachbereiche Chemie und Elektrotechnik der TUM das jeweilige Ranking an. Die beiden Fakultäten der TUM rangierten somit bei den meisten Gastwissenschaftlern aus dem Ausland, die als AvH-Preisträger ihren Forschungsaufenthalt in Deutschland frei auswählen konnten, auf Platz 1. Die Preisträger sind internationale Spitzenforscher, die strengsten Auswahlkriterien entsprechen müssen.

Drei Preisträger des diesjährigen Humboldt-Forschungspreises sind heuer als Gastwissenschaftler an der TU München:

Prof. Patrick Dewilde von der Circuits and Systems Group, Faculty of Electrical Engineering/Technische Universiteit Delft forscht von Anfang April bis Mitte Juli bei Prof. Klaus Diepold am Institut für Informations- und Kommunikationstechnik, Lehrstuhl für Datenverarbeitung. Ebenso Prof. Thomas Kailath, Hitachi America Professor an der School of Engineering, Information Systems Lab der Stanford University, ebenfalls AvH-Preisträger, der von Anfang Juni bis Ende Juli in München sein wird. Beide Wissenschaftler zählen in ihrem Fachgebiet zu den Top Five der Welt.

Dewilde und Kailath beeinflussen seit Jahrzehnten durch ihre Arbeiten die Entwicklung in der Signalverarbeitung und Systemtheorie. Dazu gehört etwa die systematische Untersuchung und algorithmische Ausnutzung der Struktur linearer Gleichungssysteme, wodurch extrem aufwandsarme und schnelle Algorithmen für den Einsatz bei der adaptiven Signalfilterung in der Mobilfunktechnik entwickelt werden können. Dewilde arbeitet seinerseits mit Methoden der Theorie zeitvarianter Systeme an entsprechenden algorithmischen Fragestellungen. Auch beschäftigt er sich mit der Entwicklung von effizienten Algorithmen für die approximative Lösung von großen Inversionsproblemen in der Signalverarbeitung, wie sie etwa beim Wideband CDMA, einem Modulationsverfahren für Mobilfunk, oder bei der Modellierung von Leitungskapazitäten in hochintegrierten Schaltungen auftreten. Während ihres Aufenthaltes am Lehrstuhl für Datenverarbeitung werden Thomas Kailath und Patrick Dewilde gemeinsam mit Klaus Diepold an der Erarbeitung neuer Ansätze arbeiten, um ihre Theorien und Methoden für die Lösung von anspruchsvollen Berechnungsproblemen im Bereich Computer Vision einzusetzen.

Prof. Branislav Jeremic, Radioonkologe an der Universitätsklinik Kragujevac, Jugoslawien arbeitet für zwölf Monate an der Klinik für Strahlentherapie und Radiologische Onkologie der TUM (Prof. Michael Molls). Der Strahlentherapeut ist einer der führenden Wissenschaftler auf dem Gebiet der klinischen Forschung bei kleinzelligen und nicht kleinzelligen Bronchialkarzinomen sowie der stereotaktischen Strahlentherapie primärer und sekundärer Hirntumore.

Jeremics besonderes Interesse gilt der optimalen Koordinierung und Sequenz von Radio- und Chemotherapien im Rahmen multimodaler Therapiekonzepte. In einem aktuellen Forschungsprojekt, das der Bund der Freunde der TUM finanziell unterstützt, soll die gezielte stereotaktische Strahlentherapie von Tumoren der Lunge und der Leber im Rahmen multimodaler Therapiekonzepte etabliert werden. Außerdem will man untersuchen, welche Möglichkeiten diese Therapie hinsichtlich Effektivität und Verträglichkeit bietet. Branislav Jeremic wird die bereits bestehende Arbeitsgruppe hinsichtlich der Therapieplanung und -optimierung unterstützen.

Kontakt: presse@tum.de

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