Reformprozess in Weihenstephan erreicht wichtiges Etappenziel
TU München besetzt neuen Lehrstuhl für Ernährungsmedizin
19.03.2003, Press releases
Erstmals wirken Wissenschaftszentrum Weihenstephan, Fakultät für Medizin und Klinikum rechts der Isar institutionell zusammen - Deutschlandweit einmalige Konstellation
"Mit der erfolgreichen Besetzung des Lehrstuhls für Ernährungsmedizin hat die Technische Universität München ein wichtiges Etappenziel ihres Reformprozesses erreicht." So kommentierte TU-Präsident Prof. Wolfgang A. Herrmann die Entscheidung des renommierten Ernährungsmediziners Prof. Hans Hauner, den Ruf nach Weihenstephan und München anzunehmen. Prof. Hauner, ein gebürtiger Regensburger, ist derzeit am Klinikum der Universität Düsseldorf tätig. Dort hat er eine international bekannt gewordene Forschungsgruppe aufgebaut, die sich schwerpunktmäßig mit den ernährungsbedingten Faktoren von Adipositas (Fettsucht) befasst. Diese Forschungsrichtung umfasst auch das Feld der Hepatologie (Lebererkrankungen).
Wie TU-Präsident Herrmann bekanntgab, sei das Berufungsverfahren wegen der hohen Ansprüche der Hochschule an das neu aufzubauende Gebiet besonders schwierig gewesen. Der TU München sei es darauf angekommen, den Lehrstuhl mit einer Persönlichkeit zu besetzen, die das "Else Kröner-Fresenius-Zentrum für Ernährungsmedizin" in Weihenstephan sowie gleichzeitig die "Klinik für Ernährungsmedizin" im TU-Klinikum rechts der Isar aufbauen und zum Erfolg bringen kann. Die Suche, so Hermann, sei europaweit erfolgt. Prof. Hauner sei ein besonderer Glücksfall, weil er eine hohe wissenschaftliche Reputation mit Begeisterung für die Lehre sowie mit der Bereitschaft verbinde, die Ernährungswissenschaften in Weihenstephan bzw. München zusammenzuführen. Fachlich und wegen der geografischen Nähe sei er als Partner für das Klinikum Freising interessant.
Möglich wurde der Aufbau einer Ernährungsmedizin durch die großzügige Zuwendung durch die Else Kröner-Fresenius-Stiftung (Bad Homburg). Im Rahmen der TUM-Fundraisingkampagne "Allianz für Wissen" stellt die Stiftung der Hochschule 11,5 Millionen Euro zur Verfügung. Davon werden der Lehrstuhl für Ernährungsmedizin sowie drei Extraordinariate in den ersten fünf Jahren voll finanziert. Dazu gehört auch die Ausstattung eines Stoffwechsel- und Funktionslabors sowie eines Beratungszentrums für ernährungsbedingte Krankheiten; mit letzterem soll unter anderem das Bewusstsein für die Bedeutung gesunder Ernährung gefördert werden.
An der Technischen Universität München sieht man die standortübergreifende Ernährungsmedizin als einen der zentralen Entwicklungsschritte der Hochschule in den nächsten Jahren. Neben der spezifischen Profilbildung innerhalb der Ernährungswissenschaften und der Hochschulmedizin erwartet die Hochschule auch eine weitere Aufwertung des Standortes Freising-Weihenstephan in der Gesamtentwicklung der TU München. Nicht zuletzt deshalb hat die Universitätsleitung das ihr direkt zugeordnete "Zentralinstitut für Ernährung- und Lebensmittelforschung" am Standort Weihenstephan auf den Weg gebracht. Der bereits zügig voranschreitende Neubau aus der "Offensive Zukunft Bayern" (ca. 16 Mio. Euro) wird das neue Zentralinstitut aufnehmen. Vorübergehend ist es im Neubau "Tierwissenschaften II" untergebracht.
Mit der Berufung von Prof. Hauner sieht die Hochschule die Neukonzeption der Ernährungswissenschaften im Wissenschaftszentrum Weihenstephan weitgehend konsolidiert. Der stark nachgefragte neue Studiengang "Ernährungswissenschaften" kann rechtzeitig vor Eintritt der Studierenden in die Master-Ausbildung den Schwerpunkt "Public Health" (Öffentliche Gesundheit, Gesundheitswesen) kompetent besetzen. Bereits auf der Suche ist die Hochschule nach Wissenschaftlern für die drei ernährungsmedizinischen Extraordinariate; mit ihrer Besetzung kann im Wintersemester 2003/04 gerechnet werden.
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