Emeritierter Ordinarius für Physik der TU München
70. Geburtstag von Georg Michael Kalvius
02.06.2003, Press releases
Am 10. Februar 2003 feiert Prof. Georg Michael Kalvius, emeritierter Ordinarius für Physik der TU München, seinen 70. Geburtstag. Sein wissenschaftliches Leben ist seit langem mit der TU München verknüpft. 1958 kam er nach Garching, um seine Doktorarbeit bei Heinz Maier-Leibnitz am Laboratorium für Technische Physik anzufertigen. Das Thema dieser Arbeit sollte seinen weiteren Lebensweg entscheidend prägen: Damals hatte gerade Rudolf L. Mößbauer die rückstoßfreie Kernresonanzabsorption entdeckt, eine ganz neue Methode zur Untersuchung von Festkörpern und Atomkernen, die heute unter der Bezeichnung Mößbauereffekt bekannt ist. Kalvius beobachtete in seiner Dissertation diesen Effekt erstmals an dem chemischen Element Thulium. Der Mößbauereffekt ließ Kalvius danach nie mehr los, auch nicht, als er sich später anderen Methoden der Festkörperphysik widmete.
1963 ging Kalvius in die USA und bekam 1970 einen Ruf an die TU München, wo er am Physik-Department bis zu seiner Emeritierung 2001 das Gebiet der Nuklearen Festkörperphysik vertrat. Er war unter anderem Vorsitzender der International Commission on the Applications of the Mössbauer Effect und der Magnetism Section of the Condensed Matter Division of the European Physical Society. 1986 erhielt er den Humboldt-Preis für die Förderung der deutsch-französischen wissenschaftlichen Zusammenarbeit.
Kalvius gehört zu den Pionieren der Mößbauerspektroskopie und trug wesentlich zu deren Entwicklung bei. Anfang der 80er Jahre begann er, den Effekt der Myonen-Spin-Rotation zur Erforschung des Magnetismus zu benutzen und untersuchte die magnetischen Eigenschaften der chemischen Elemente, die zur Gruppe der seltenen Erden und der Aktiniden gehören. 2002 wurde er dafür anlässlich einer internationalen Konferenz ausgezeichnet. Der Erfolg seiner Arbeiten spiegelt sich in vielen Publikationen wider. Außerdem betreute er zahlreiche Dissertationen und Diplomarbeiten.
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