Stellungnahme der Technischen Universität München zum SZ-Beitrag
Unsere Strategie heißt Angriff
22.01.2003, Pressemitteilungen
Artikel vom 22. Januar 2003 (Seite 24, Wirtschaftsteil) von Marc Beise und Nina Bovensiepen
Zu dem Bericht über die beabsichtigte Ansiedlung des Europäischen Forschungszentrums durch die Firma General Electric in Garching nimmt die Technische Universität München wie folgt Stellung und bezieht sich dabei besonders auf die zitierten Aussagen von Thomas Limberger (GE-Chef Deutschland):
Die Technische Universität München begrüßt die Entscheidung von General Electric, das Europäische Forschungszentrum nach intensiver europaweiter Standortsuche im unmittelbaren Umfeld der Hochschule in Garching anzusiedeln. Diese Entscheidung eines international bedeutenden Mischkonzerns ist aufgrund des großen, hochdifferenzierten Kompetenzspektrums der Technischen Universität München mehr als verständlich, zumal sich enge Kooperationen mit Unternehmen wie insbesondere der Siemens AG seit Jahrzehnten auf den unterschiedlichsten Gebieten von Naturwissenschaft, Technik, Medizin und den Wirtschaftswissenschaften bewähren.
GE-Chef Jeffrey Immelt hat anlässlich der Ansiedlungsentscheidung selbst davon gesprochen, dass die TU München als "eine der besten Technischen Universitäten der Welt" den entscheidenden Standortvorteil biete. Damit hat GE ganz richtig erkannt, dass diese Hochschule eine Lehr- und Forschungsuniversität ist, die aus ihrer Wissenschaftlichkeit heraus die Schwerpunkte und Entwicklungsziele selbst festlegt. In diesem Lichte verkennt Herr Limberger die Technische Universität München gänzlich, wenn er sie "als verlängerte Werkbank von GE verstanden wissen" will.
Wenn Herr Limberger im zitierten Beitrag davon spricht, dass "ein Forscher hierzulande billiger sei als in den USA", so kann er damit gewiss nicht die Technische Universität München gemeint haben.
Seit ihrer Gründung im Jahre 1868 hat es die TU München bei ihren unzähligen Kooperationen mit Wirtschaft und Industrie im In- und Ausland immer verstanden, die Freiheit von Forschung und Lehre als zentrales akademisches Gut zu wahren. Dabei bleibt es.
Politischer Lobbyismus ersetzt Vertrauen nicht. Vertrauen schließt wissenschaftlichen Wettbewerb nicht aus, ist aber seine Voraussetzung.
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