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Prof. Alfred Breit

Vorreiter der Strahlentherapie wird 80 Jahre

15.04.2002, Pressemitteilungen

Prof. Alfred Breit, emeritierter Ordinarius für Strahlentherapie-Radiologische Onkologie der TU München, feiert am 16. April 2002 seinen 80. Geburtstag. Aus diesem Anlass veranstaltet die Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radiologische Onkologie am Klinikum rechts der Isar der TU München am Freitag, den 19. April 2002, ein Symposium . Beginn ist um 14 Uhr, Ort der Hörsaal D am Klinikum rechts der Isar, Ismaninger Straße 22, 81675 München. Die Veranstaltung endet gegen 17 Uhr.

Alfred Breit erhielt seine Ausbildung für Diagnostische Radiologie und Strahlentherapie an der Universität München. 1956 wurde er Chefarzt am Klinikum Passau, wo er von 1980 bis 1992 auch Ärztlicher Direktor des Gesamtklinikums war. Seine große Stärke lag in seinem sicheren Gespür für das Potential technologischer Innovationen. Zu einem Zeitpunkt, zu dem viele für die Magnet-Resonanz-Tomographie (MR) nur einen limitierten Anwendungsbereich sahen, hatte er die diagnostische MR von heute in ihrer ganzen Breite vor Augen und wurde zu ihrem klinisch-wissenschaftlichen Promotor, auch im Rahmen der Therapieplanung in der Radioonkologie. Als Visionär der Medizin-Technik präsentierte er 1978 weltweit als erster eine strahlentherapeutische Isodosenplanung auf CT-Bildern und veröffentlichte diese in der Zeitschrift »Cancer«.

Alfred Breit wurde 1979 als Ordinarius für Strahlentherapie an die TU München berufen. Er übernahm eine Abteilung mit geringster Ausstattung, baute eine international beachtete Afterloading-Therapie auf und installierte unter schwierigsten Bedingungen den ersten Beschleuniger. 1992 übergab er seinem Nachfolger eine neu gebaute und modern eingerichtete Klinik.

Am Forschungsreaktor FRM, dem legendären Atom-Ei, baute Alfred Breit von 1980 bis 1983 zusammen mit den Physikprofessoren Lothar Koester und Wolfgang Gläser die Konverteranlage auf. Diese ermöglichte die Strahlentherapie bösartiger Tumore durch energiereiche Strahlung. Die Neutronen mit mittlerer Energie von 1,4 MeV zeigen die größte biologische Wirksamkeit und den geringsten "Sauerstoffeffekt" aller anwendbaren Neutronenstrahlung auf. Deshalb war die Konverteranlage für die Erforschung der strahlentherapeutischen Wirksamkeit dicht ionisierender Strahlung (hier Rückstoßprotonen infolge von Neutronenstreuung) besonders geeignet. Alfred Breit zeigte ein zielgerichtetes Gespür für die Weiterentwicklung der technischen Komponenten und nutzte diese weltweit einzige Anlage ab 1985 für die Therapie oberflächennaher, maligner Tumoren. Die Erfolge sind so groß, dass die Konverteranlage am FRM als Grundlage für die Planung einer verbesserten Anlage am neuen Reaktor, dem FRM-II, hergenommen wurde.

Alfred Breit wurden viele Ehrungen zuteil, unter anderem ist er Ehrenmitglied der Österreichischen Gesellschaft für Radiologie sowie der Österreichischen und Deutschen Gesellschaft für Radioonkologie.

Kontakt:
Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radiologische Onkologie des Klinikums rechts der Isar der TU München
André Hauschild
Tel. (089) 4140-4502
Fax (089) 4140-4477
E-Mail: klinik-fuer-Strahlentherapie@lrz.tu-muenchen.de

Kontakt: presse@tum.de

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