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Nobelpreisträger und Unternehmensführer: Wissenschaft und Gesellschaft driften immer weiter auseinander

Prominenter Protest gegen Vernachlässigung des Chemie-Unterrichts

10.09.2000, Pressemitteilungen

Mit einem flammenden Aufruf wenden sich namhafte Wissenschaftler, Unternehmensführer und Schulpädagogen gegen die verheerende Vernachlässigung, die das bayerische Schulwesen dem Fach Chemie nach wie vor zumutet. Das Memorandum stammt von Ernst Otto Fischer (Nobelpreis für Chemie 1973), Heinrich Nöth (Präsident der Bayerischen Akademie der Wissenschaften), Jürgen Kammer (Vorstandsvorsitzender des Süd-Chemie AG), Wilhelm Simson (Vorstandsvorsitzender der E.ON AG), Utz-Hellmuth Felcht (Vorstandsvorsitzender der DEGUSSA AG und Vorsitzender der Dechema e.V.), Rudolf Staudigl (Vorstandsmitglied der WACKER-CHEMIE GmbH), Ute Fredenhagen (Deutscher Verein zur Förderung des Mathematischen und Naturwissenschaftlichen Unterrichts) und Roland Full (Heinrich Roessler-Preisträger der Gesellschaft Deutscher Chemiker). TU-Präsident Wolfgang A. Herrmann, selbst aktiver Chemieprofessor, überreichte das Memorandum heute der Bayerischen Kultusministerin Monika Hohlmeier.

Unter dem Motto "Die Chemie muß wieder stimmen!" wird die Chemie als Basis- und Querschnittswissenschaft für die gesamte belebte und unbelebte Welt bezeichnet. Die moderne Biologie mit ihren hochkomplexen Stoffumwandlungsprozessen sei bis hin zur modernen Molekularbiologie und zur Physiologie nur auf einem tragfähigen chemischen Fundament begreifbar. Auch angesichts der gewaltigen technischen Bedeutung sei es nicht mehr hinnehmbar, daß die Chemie weiterhin das "Verliererfach" an den bayerischen Schulen ist. Die Unterzeichner wehren sich dagegen, daß 43 % der bayerischen Abiturienten nur ein Jahr Chemie-Unterricht haben, und das mit nur zwei Stunden. "Ebenso wie wir heute zuwenig Informatiker haben, so werden uns morgen die Chemiker fehlen: In nur 10 Jahren ist die Zahl der Studienanfänger bundesweit von 6.000 auf 3.000 gefallen," sagen die Protestführer und fordern die Verdreifachung des Chemie-Unterrichts in den Humanistischen, Neusprachlichen, Wirtschaftswissenschaftlichen und Musischen Gymnasien Bayerns. Außerdem müsse der Chemie-Unterricht spätestens in der 9. Jahrgangsstufe einsetzen. Gefordert wird auch die Anhebung des Chemie-Unterrichts auf hohe didaktisch-methodische Standards.

Die Unterzeichner weisen auch auf die Bedeutung der chemischen Industrie in Bayern hin: sie beschäftigt 61.000 Menschen und erwirtschaftet einen Umsatz von 23 Mrd. DM. Die Chemie sei ein herausragender Exportfaktor für das Land.

Kontakt: presse@tum.de

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