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Ministerpräsident Seehofer eröffnet Schülerforschungszentrum Berchtesgaden

TUM macht Schüler zu Wissenschaftlern

Schüler bauen eigenständig Roboter. (BIld: A. Kratzer / TUM)

02.12.2011, Pressemitteilungen

Ministerpräsident Horst Seehofer, der Präsident der Technischen Universität München (TUM), Wolfgang A. Herrmann, der Generaldirektor des Deutschen Museums, Wolfgang M. Heckl, und Landrat Georg Grabner haben heute das Schülerforschungszentrum Berchtesgadener Land eröffnet. Das Zentrum will bei Kindern vom Grundschulalter an mit praxisnahen Experimenten Begeisterung für Naturwissenschaften und Technik wecken. Vor allem bekommen Jugendliche die einzigartige Möglichkeit, eigene Forschungsprojekte mit Hilfe von TUM-Wissenschaftlern selbstständig zu verfolgen. Bei der landesweit ersten Einrichtung dieser Art arbeiten die TUM, die Gemeinde und der Landkreis in Berchtesgaden, das Deutsche Museum sowie Unternehmen zusammen.

Einen intelligenten Roboter bauen und programmieren. Aus Geodaten eine Landkarte über die Biodiversität in Bayern erstellen. Mit einem Radioteleskop nach unentdeckten Asteroiden suchen. Anspruchsvolle Aufgaben aus Naturwissenschaft und Technik, die künftig nicht nur Profi-Wissenschaftler übernehmen, sondern auch die Schüler im Südosten Bayerns. Möglich macht dies das heute eröffnete Schülerforschungszentrum Berchtesgadener Land.

Zum einen können sowohl Grund- als auch weiterführende Schulklassen Forschungstage erleben, die auf die Themen im Unterricht abgestimmt sind. Mit praktischen Anwendungen wird das Schulwissen greifbar, durch das eigene Experimentieren erleben die Schüler zudem die Wege, auf denen wissenschaftliche Erkenntnisse gewonnen werden. Zu weiteren Experimentiernachmittagen und Ferienprogrammen sind nicht nur die Jugendlichen der Region, sondern auch die Kinder eingeladen, die im Berchtesgadener Land Urlaub machen. Langfristig sollen schon die Kindergärten eingebunden werden.

Einzigartig macht das Schülerforschungszentrum, dass es Jugendlichen mit der wissenschaftlichen Expertise der TUM individuelle, zeitlich unbegrenzte Forschungsprojekte ermöglicht. Ob Schüler selbst Ideen entwickeln oder an einem Wettbewerb teilnehmen wollen – die Mitarbeiter des Zentrums und Wissenschaftler der TUM helfen hinsichtlich geeigneter Methoden und stellen Ausrüstung zur Verfügung. Partner des Zentrums wie der Nationalpark Berchtesgaden, die Bayerische Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege, die Fachhochschule im nahegelegenen Salzburg und mehrere Unternehmen der Region werden ebenfalls Forschungsfragen vorschlagen. In besonderen Fällen können die Schüler sogar an wissenschaftlichen Projekten der TUM und der Partner mitwirken.

"Selbst leistungsstarke Schüler interessieren sich zu wenig für Technik"

„Das Schülerforschungszentrum Berchtesgadener Land ist ein neuer Leuchtturm in der Bildungslandschaft Bayern“, sagte Ministerpräsident Seehofer. „Entdeckerfreude, Forschungsdrang und die Lust am Lernen – das steht im Schülerforschungszentrum im Vordergrund. Alle, die sich hier engagieren, wissen: Investitionen in die Bildung von heute sind Investitionen in die Zukunft von morgen. Meine Regierung hat deshalb ein Markenzeichen: 2,4 Milliarden Euro zusätzlich für die Bildung, insgesamt 15,8 Milliarden Euro. Plus 15 Prozent in fünf Jahren trotz ausgeglichenem Haushalt – das schafft kein anderes Land. Das ist für mich Generationengerechtigkeit: Wir vererben keine Schulden, wir geben Chancen mit auf den Weg!“

„Angesichts des Nachwuchsmangels an Ingenieuren und Naturwissenschaftlern müssen bei uns allen die Alarmsignale schrillen, wenn sich selbst leistungsstarke Schüler zu wenig für die naturwissenschaftlich-technischen Fächer interessieren“, betonte TUM-Präsident Herrmann. „Hier müssen alle relevanten Akteure Verantwortung übernehmen, wie dies in Berchtesgaden auf Initiative von Landrat Georg Grabner vorbildlich geschehen ist. Als Universität wirken wir in die Schulen, indem wir authentische Forschungserlebnisse ermöglichen. Nichts motiviert so sehr für die Wissenschaft wie ein erster Erfolg bei eigenständig gelösten Forschungsfragen.“

TUM knüpft Netzwerk mit Schulen in ganz Bayern

Diese Erfahrung ermöglicht die TU München Schülern seit Jahren auf verschiedene Weise: Beim bundesweit einzigartigen „TUM-Kolleg Otto von Taube“ lernen Schüler des gleichnamigen Gautinger Gymnasiums einen vollen Tag pro Woche an der TUM. Im TUMLab, dem Experimentier-Labor im Deutschen Museum, können Schüler selbst konstruieren, programmieren, messen. Weitere Beispiele sind das Theo-Prax-Programm, bei dem Schüler Aufträge aus Firmen und Kommunen übernehmen, oder Wettbewerbe wie Formel 1 in der Schule – jeweils mit Unterstützung der TUM-Mitarbeiter.

Das Schülerforschungszentrum ist aus dem 2007 gegründeten Schulcluster Berchtesgadener Land heraus entstanden. Er war der erste dieser regionalen Zusammenschlüsse, mit denen die TU München mit Unterstützung von Kommunen und Unternehmen in ganz Bayern ein Netzwerk aus Universität und Schulen knüpft – zum beiderseitigen Vorteil: Schüler erleben bei Besuchen Wissenschaft aus erster Hand. Über Lehrerfortbildungen gelangen die didaktisch aufbereiteten Forschungsergebnisse der TUM schneller in die Schulen, und der Unterricht wird aktueller und spannender. Umgekehrt unterstützen die Clusterschulen die Bildungswissenschaftler der TUM, neue Konzepte zur Unterrichtsgestaltung zu entwickeln. Nicht zuletzt profitiert die Lehrerausbildung der TUM, die stark an der Schnittstelle zwischen Theorie und Praxis arbeitet.

Ein Zentrum in jedem Regierungsbezirk könnte folgen


Landrat Georg Grabner: „Wir freuen uns sehr, dass mit der Eröffnung des Schülerforschungszentrums Berchtesgadener Land unsere intensiven Bemühungen, unseren Bildungsstandort nachhaltig zu stärken, belohnt werden. Kindern und Jugendlichen werden hier neue Perspektiven eröffnet und gleichzeitig kann mit dieser Forschungseinrichtung dem Fachkräftemangel auch in unseren Unternehmen in der Region im naturwissenschaftlich-technischen Bereich begegnet werden. Viele haben mitgeholfen, um das Ziel zu erreichen. Nur durch die hervorragende Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft und die Finanzierung durch staatliche und kommunale Stellen sowie durch die Privatwirtschaft war dies möglich“, dankte Landrat Georg Grabner allen Beteiligten bei der Einweihung.

Das Schülerforschungszentrum im alten Berchtesgadener Gymnasium trägt ein Verein, an dem die TUM, die Marktgemeinde Berchtesgaden, der Landkreis Berchtesgadener Land, das Deutsche Museum und mehrere Unternehmen aus der Region beteiligt sind. Die TUM bringt dabei auch Mittel der Telekom-Stiftung ein. Teile der Finanzierung und Realisierung übernahmen daneben das EU-Förderprogramm LEADER, die Berchtesgadener Landesstiftung und das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus. Die Partner verstehen das Zentrum als Pilotversuch für Bayern, dem langfristig ein Schülerforschungszentrum in jedem Regierungsbezirk folgen könnte.

Tage der offenen Tür:
Freitag, 2. Dezember, 14 bis 17 Uhr
Samstag, 3. Dezember, 10 bis 14 Uhr

Kontakt: presse@tum.de

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