Preis des Oberbürgermeisters der Stadt Freising
10. Hochschultag des Wissenschaftszentrums Weihenstephan
08.07.2011, Press releases
Bürgermeister Dieter Thalhammer verleiht im Rahmen des 10. Hochschultags des Wissenschaftszentrums Weihenstephan (WZW) den zu jedem Hochschultag neu ausgelobten „Preis des Oberbürgermeisters der Stadt Freising“. Ausgezeichnet werden diesmal die besten Diplom- oder Masterarbeiten, die im Studienjahr 2010/11 an den insgesamt sechs Studienfakultäten des WZW entstanden sind.
Studienfakultät Agrar- und Gartenbauwissenschaften: Der Preis für die beste Masterarbeit der Studienfakultät Agrar- und Gartenbauwissenschaften wird an Mathias Nottensteiner vergeben. Der Absolvent aus dem schwäbischen Steindorf studierte im Masterstudiengang Agrarwissenschaften. Seine Masterarbeit „Molecular and Cell Biological Studies to Characterize Putative Effectors of Blumeria graminis“ wurde mit der Note 1,0 bewertet.
Herr Nottensteiner hat mit seiner Arbeit wesentlich dazu beigetragen, zu verstehen, wie pilzliche Krankheitserreger das „Immunsystem“ von Pflanzen überwinden und Pflanzenzellen zu ihren Zwecken umprogrammieren. Die Daten waren Grundlage für die Einwerbung von Drittmitteln und könnten die Basis für die Entwicklung innovativer Pflanzenschutzmaßnahmen bilden.
Studienfakultät Biowissenschaften: In der Studienfakultät Biowissenschaften geht der Preis für die beste Masterarbeit an Verena Gisela Riedinger. Auch ihre Masterarbeit mit dem Titel „Phylogenetic and Functional Diversity of Bats (Chiroptera) on Regional and the Local Scale” wurde mit 1,0 benotet. Frau Riedinger stammt aus dem niederbayerischen Fürstenstein und absolvierte am WZW den Masterstudiengang Biologie.
Sie hat die Diversität von Fledermauspopulationen für ganz Bayern untersucht, speziell im Nationalpark Bayerischer Wald. Dabei fand Frau Riedinger heraus, dass in städtischer Umgebung offenbar die Verschiedenheit der Fledermäuse in ihren morphologischen und Verhaltens-Eigenschaften zunahm, während ihre Verwandtschaftsbeziehungen, die man anhand des Vergleichs konservierter Bereiche der Erbinformationen aufzeigen kann, von Laubwäldern/Ackerland hin zu Nadelwäldern/Grünland anstieg.
Studienfakultät Brau- und Lebensmitteltechnologie: Den Preis für die beste Diplomarbeit der Studienfakultät Brau- und Lebensmitteltechnologie erhält Christine Haider aus dem oberbayerischen Wasserburg am Inn. Ihre Masterarbeit „Mechanical and Rheological Properties Governing Particle Contact Mechanisms in Agglomeration Processes” wurde gleichfalls mit der Note 1,0 bewertet.
Die Absolventin des Diplomstudiengangs Technologie und Biotechnologie der Lebensmittel hat ein für die Industrie wichtiges Thema bei der Herstellung von pulverförmigen Lebensmitteln bearbeitet: die Beschreibung des Deformationsverhaltens von Partikeln in Agglomerations-Prozessen. Frau Haider entwickelte eine Methode zur Bestimmung der mechanischen und rheologischen Materialeigenschaften von Lebensmittel-Produkten, mit der sich Vorhersagen über das Agglomerationsverhalten machen lassen. Ihre Ergebnisse leisteten einen ausgezeichneten Beitrag zur Grundlagenforschung im Bereich der Materialwissenschaften von Lebensmitteln, welche Frau Haider nun als Doktorandin an der University of Sheffield weiter verfolgt.
Studienfakultät Ernährungswissenschaft: Die Preisträgerin der Studienfakultät Ernährungswissenschaft heißt Lena Brandlhuber, kommt aus dem oberbayerischen Gars am Inn und wird für ihre Masterarbeit „Interactions Between Oral and Small Intestinal Exposure to Oleic Acid in Humans: Effects on Upper Gastrointestinal Functions, Appetite and Energy Intake“ ausgezeichnet. Ihre Abschlussarbeit im Rahmen des Masterstudiengangs Ernährungswissenschaft wurde ebenfalls mit 1,0 bewertet.
Im Rahmen einer langjährigen Kooperation zwischen dem TUM-Lehrstuhl Humanbiologie und der Universität Adelaide hat Frau Lena Brandlhuber über die Auswirkung einer intestinalen Fettexposition auf gastrointestinale Funktionen und Nahrungsaufnahme geforscht. Die Studie an Probanden hat Frau Brandlhuber in Australien durchgeführt. Sie konnte zeigen, dass die Gabe von Ölsäure die Bewegungen des Verdauungstrakts und die Energieaufnahme beeinflusst. Ihre Ergebnisse sind Basis für weiterführende Studien an übergewichtigen Patienten, denn Fettgaben über den Darm könnten eine vielversprechende Strategie für die Gewichtsabnahme sein.
Studienfakultät Forstwissenschaft und Ressourcenmanagement: Der zweite Herr in der Runde, Marvin Hermann Friederich Lüpke aus München, erhält den Preis für die beste Masterarbeit der Studienfakultät Forstwissenschaft und Ressourcenmanagement. Der Absolvent des Masterstudiengangs Forst- und Holzwissenschaft schrieb in seiner Abschlussarbeit über „Advanced Precipitation Measurement under Canopy Influence“. Seine Arbeit wurde ebenfalls mit 1,0 bewertet.
Die Arbeit von Marvin Lüpke umfasst ein sehr komplexes, bisher kaum untersuchtes Gebiet der Forst-Meteorologie, welches der Preisträger mit neuen methodischen Ansätzen erfolgreich bis zur Publikationsreife eines wissenschaftlichen Artikels in einer Fachzeitschrift bearbeitet hat. Seine Arbeit liefert neueste Erkenntnisse über die Veränderung des Niederschlagstropfenspektrums beim Durchgang durch die Kronen der beiden Hauptbaumarten Buche und Fichte - und somit wichtige Grundlagen im Hinblick auf den Wasserhaushalt von Waldökosystemen. Die erzielten Ergebnisse sind für die beiden untersuchten Baumarten erstmalig.
Studienfakultät Landschaftsarchitektur und Landschaftsplanung: Der Preis für die beste Masterarbeit der Studienfakultät Landschaftsarchitektur und Landschaftsplanung wird an die Münchnerin Sarah Sagemann vergeben. Sie absolvierte den Masterstudiengang Umweltplanung und Ingenieurökologie. Ihre Abschlussarbeit „Wie wirken sich Agroforstsysteme für den Boden- und Gewässerschutz, insbesondere im Hinblick auf den zunehmenden Energiepflanzenanbau aus?“ wurde mit der Note 1,3 bewertet.
Ihre Arbeit stellt die Frage inwieweit Agroforstsysteme dazu beitragen können, negative Umweltauswirkungen des zunehmenden Biomasseanbaus zu mindern. Über einen Modellierungsansatz konnte Frau Sagemann zeigen, wie stark sich eine Erosion in Hanglage und der damit verbundene Nährstoffaustrag in angrenzende Flächen und Gewässer verringern lässt, wenn die Ackerschläge durch eine geschickte Positionierung von Gehölzstreifen unterteilt oder Teilflächen in flächige Kurzumtriebsplantagen umgewandelt werden. Sie füllt damit eine wichtige Lücke bezüglich der Abschätzung positiver Wirkungen des Agrarholzanbaus für den Boden- und Gewässerschutz.
Kontakt: presse@tum.de
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