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Bund und Länder fördern neue Studienmodelle und Lehrengagement

TU München beim Qualitätspakt Lehre erfolgreich

18.05.2011, Pressemitteilungen

Die Technische Universität München (TUM) wird vom „Qualitätspakt Lehre“ gefördert. Ihre „TUM:Agenda Lehre“ überzeugte die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) von Bund und Ländern bei dem erstmals ausgeschriebenen Wettbewerb. Mit neuen Studienmodellen, gezielten Anreizen wie einem „Freisemester“ für die Lehre sowie einer Vielzahl weiterer Angebote wird die TUM die Studienbedingungen und die Lehrqualität weiter verbessern. Die fünfjährige Förderung beginnt schon zum Wintersemester 2011/12, ihre Höhe will die GWK in dieser Woche bekanntgeben.

„Forschung und Lehre sind bei uns keine Gegensätze. Wir streben hier wie dort nach Exzellenz“, betont TUM-Präsident Wolfgang A. Herrmann. „Jetzt haben wir im bundesweiten Wettbewerb auch mit unserem modernen Konzept ,TUM:Agenda Lehre’ überzeugt.“

Die TUM will Talente gezielt zu fördern. Deshalb wird sie neue Studienformen und Studienzeitmodelle einführen, die sich an den unterschiedlichen Begabungen orientieren:

  • Bachelorstudiengänge in „Y-Form“ verzweigen sich nach einer gemeinsamen Grundlagenausbildung in einen stärker forschungs- und einen stärker praxisorientierten Teil. Sie werden damit den unterschiedlichen Studienzielen der Studierenden gerecht. Die TUM wird sie zunächst in naturwissenschaftlichen Fächern anbieten.
  • Die TUM bietet bereits das „studium naturale“ an, ein einjähriges Grundlagenstudium der Naturwissenschaften. Es dient der Vorbereitung und Entscheidungshilfe für ein Fachstudium. Dieses Modell wird nun auf die Ingenieurwissenschaften übertragen.
  • In sogenannten Modulstudien können sich Studierende vor, parallel oder nach ihrem Bachelorstudium bis zu einem Jahr lang in Fächern bilden, die sie zusätzlich für ihren späteren Beruf qualifizieren. Damit soll Bachelorabsolventen der unmittelbare Berufseinstieg erleichtert werden.
Die Betreuung der Studierenden soll durch zusätzliche Mitarbeiter, die vorgezogene Besetzung von Professuren und eine größere Zahl an Gastprofessuren verbessert werden. Eine neue Masterberatungsstelle hilft den Bachelorabsolventen hinsichtlich der Vielzahl an Studiengängen. Das erfolgreiche Mentoring-Programm wird ausgebaut, neben Alumni werden auch fortgeschrittene Studierende als Mentoren tätig.

Unter den Lehrenden fördert die TUM mit Fortbildungsangeboten und Anreizen eine Kultur des Engagements für gute Lehre, die mit den Mitteln aus dem Qualitätspakt weiter intensiviert werden kann:
  • Die TUM führt ein „Freisemester“ für die Lehre ein. Professoren bietet es die Möglichkeit, sich ein halbes Jahr lang ausschließlich auf die Erarbeitung neuer Lehrkonzepte zu konzentrieren oder innovative Lehrbücher zu schreiben.
  • Mit dem Ernst Otto Fischer-Lehrpreis wird die TUM junge Wissenschaftler zu Beginn ihrer Laufbahn auszeichnen, die herausragende neue Formate für Lehre, Prüfung und Betreuung entworfen haben. Die Preisträger erhalten bis zu 4000 Euro und beratende Unterstützung, um ihr Konzept umzusetzen.
  • Beim „Dies legendi“, dem Tag der Lehre, würdigt die TUM einmal jährlich die Preisträger und stellt weitere Beispiele vor – darunter nicht nur Projekte erfahrener Hochschullehrer sondern auch kreative Ideen studentischer Tutoren. Eingeladen sind an diesem Tag alle Lehrenden und Studierenden, über gute Lehre zu diskutieren.
Darüber hinaus wird die TUM ihre stark nachgefragten Angebote zur Weiterbildung in der Lehre ausweiten, die Evaluation der Lehre intensivieren, neue Möglichkeiten des Feedbacks einrichten sowie Prüfungs- und Studienpläne weiter optimieren.

Hintergrund:
Die „TUM:Agenda Lehre“ gründet auf tiefgreifenden Umstrukturierungen zugunsten einer Stärkung der Lehre in den vergangenen Jahren: Ein eigenes Referat unter Leitung des Vizepräsidenten Prof. Peter Gritzmann sorgt universitätsweit für hohe Qualitätsstandards. Im „Vorstand Lehre“ und im „Parlament Lehre“ – sie gibt es nur an der TUM – entwerfen Studierende gemeinsam mit dem Vizepräsidenten, Studiendekanen und wissenschaftlichen Mitarbeitern Ideen sowohl zur Lösung akuter Probleme als auch zur langfristigen Weiterentwicklung der Lehre. Um die Lehramtsstudierenden kümmert sich seit 2009 die erste deutsche Fakultät für Lehrerbildung und Bildungsforschung, die TUM School of Education. Die Carl von Linde-Akademie bietet vielfältige Weiterbildungskurse für alle Lehrenden an.

Für ihre Konzepte zur Verbesserung der Lehre ist die TU München bereits mehrfach ausgezeichnet worden. Beim Wettbewerb „Exzellente Lehre“ der Kultusministerkonferenz und des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft wurde die TUM als eine von sechs Universitäten mit einer Million Euro ausgezeichnet. Die TUM School of Education wird mit 1,5 Million Euro aus dem Hochschulwettbewerb der Deutsche Telekom Stiftung gefördert.

Kontakt: presse@tum.de

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