Studentisches Start-up für die Liebe
TUM-Studierende möchten passende Partner per Genanalyse verkuppeln
04.02.2011, Press releases
Nach welchen Kriterien wählen wir unseren Partner? Humor, Aussehen und Intelligenz sind nicht alles – letztendlich kommt es darauf an, ob man sich gegenseitig „riechen kann“. Der individuelle Körpergeruch ist in unserem Erbgut festgelegt – damit bestimmen unsere Gene mit, wen wir attraktiv finden. Drei Studierende der Technischen Universität München (TUM) haben diesen Zusammenhang genutzt und eine Partnerbörse der anderen Art gegründet: Singles können dort Teile ihres Genoms analysieren und mit anderen vergleichen lassen, um so möglicherweise einen passenden Partner finden.
„Gleich und gleich gesellt sich gern“, sagt der Volksmund. Doch Gemeinsamkeiten allein machen noch kein Paar - ob man sich mehr als sympathisch ist, hängt vor allem vom Geruch ab. Jeder Mensch gibt individuelle Duftstoffe ab, die sein Gegenüber unbewusst wahrnimmt. Auf dieser Basis entscheidet unser Gehirn, ob jemand als potentieller Partner geeignet ist. Diese Duftstoffe hängen mit unserem Immunsystem zusammen: Sie werden beeinflusst von so genannten HLA-Genen (Human Leukocyte Antigen). Die dank der HLAs gebildeten Proteine helfen unserem Immunsystem, Antikörper gegen Krankheitserreger zu bilden und sie zu zerstören. Kurz – je unterschiedlicher die HLA-Gene sind, desto besser sind die Nachkommen gegen Krankheiten geschützt.
Menschen nutzen diesen Zusammenhang unbewusst für die Partnerwahl: Man kann insbesondere Personen „gut riechen“, deren HLA-Gene möglichst unterschiedlich zu den eigenen sind. So bekommen die möglichen gemeinsamen Kinder ein starkes Immunsystem. Von diesem Zusammenhang hat Andreas Reichert, Student der Molekularen Biotechnologie an der TUM, in einer Vorlesung am Wissenschaftszentrum Weihenstephan erfahren: „Das könnte man doch nutzen“, dachte sich der 26-jährige und suchte daraufhin in eigener Recherche mehrere wissenschaftliche Belege für diese Korrelation. Daraus entwickelte sich die Geschäftsidee: Das Anbieten von DNA-Analysen, aufgrund derer man Vorschläge für passende Partner machen kann.
Mit diesem Gedanken begeisterte Reichert zwei weiteren TUM-Kommilitonen: „Wir haben dann die verschiedenen Angebote der TUM zum Thema Entrepreneurship wahrgenommen, um uns das nötige Wissen über eine Firmengründung anzueignen“. Die drei Studierenden nahmen u.a. am Businessplan-Seminar der UnternehmerTUM und beim Kurs „Natural Scientists and Engineers as Managers“ der Carl von Linde-Akademie teil und ließen sich in der Vorlesungsreihe „Innovative Unternehmer“ inspirieren. Seit Oktober 2009 planen und organisieren die drei jungen Leute die Gründung ihrer Online-Partnerbörse namens Gmatch. Gegründet wurde das Start-up im vergangenen Mai, jetzt ist die dazugehörige Plattform online gegangen.
Andreas Reichert, Sarah Port und Sebastian Ullherr bieten darauf DNA-Tests an, die den Nutzern zusätzlich zu sozialen Komponenten helfen sollen, den passenden Partner zu finden . Für den Gen-Abgleich ist nur eine Speichelprobe nötig: Im Labor wird das Erbgut aus dem Speichel isoliert, bestimmte HLA-Genabschnitte untersucht und sequenziert. Die Sequenzen werden nach einem speziellen Algorithmus mit denen anderer Plattform-Nutzer verglichen und auf dieser Basis die Anziehung zwischen den beiden Nutzern vorausgesagt. „Ich bin gespannt, wie viele Paare sich Dank der DNA-Analyse finden werden“, sagt Andreas Reichert. Er ist übrigens selbst nicht mehr zu haben.
Kontakt:
Andreas J. Reichert
Geschäftsführer Gmatch UG
Postfach 1732
85317 Freising
mobil: 0173 / 9088186
E-mail: info@gmatch.org
Kontakt: presse@tum.de
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