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Manager verdienen wieder Spitzengehälter

03.08.2010, Aktuelle Meldungen

Die Vorstände der DAX- und MDAX-Unternehmen verdienen wieder mehr: Mit einem Jahressalär von 9,6 Millionen Euro führt Dr. Josef Ackermann, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bank, die Liste der am besten verdienenden Manager an. Am unteren Ende liegen die Vorstände der Commerzbank mit durchschnittlich 0,55 Millionen Euro - eine Folge der Staatsbeteiligung, die Bezüge sind gedeckelt. Dies ergab eine Untersuchung der TU München (TUM) und der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz. Im internationalen Vergleich zahlen die DAX-Unternehmen wettbewerbsfähige Gehälter, allerdings bemängeln TUM-Wissenschaftler die Transparenz von Boni und Pensionszahlungen.

Die Krise scheint vorüber zu sein, die Gewinne der Unternehmen steigen wieder. Das wirkt sich auch auf die Vorstandsgehälter aus: Für das vergangene Geschäftsjahr verdiente ein DAX-Vorstand im Durchschnitt 2,369 Millionen Euro. Das entspricht gegenüber dem Vorjahr einer Steigerung um 3,12 Prozent. Allerdings liegen die Bezüge immer noch rund 21 Prozent unter den Höchstwerten aus dem Jahr 2007. „Josef Ackermanns Vergütung wird zu mehr als zwei Dritteln durch aktienkursbasierte Komponenten bestimmt, die vom Bonus abhängen. Daher ist Herr Ackermann wieder auf den in den Vorjahren gewohnten Spitzenplatz vorgerückt“, erklärt Prof. Gunther Friedl, Inhaber des Lehrstuhls für Controlling und Mitautor der Studie. Im Vorjahr hatte Ackermann lediglich 1,390 Millionen Euro verdient.

„Jahresbonus reagiert nicht auf Gewinneinbrüche“

Kritischer als die reine Höhe der Bezüge sehen die Studienverfasser die Zusammensetzung der Vergütung: 33,2 Prozent werden als Fixgehalt gezahlt, 44,4 Prozent sind variable Boni, 22,4 Prozent aktienkursbasierte Bestandteile. Das klingt auf den ersten Blick recht ausgewogen, doch: „Bei den Boni dominieren leider immer noch die kurzfristigen Anreize“, so Friedl. Kritisch sieht er auch die Entwicklung der Jahresboni, die die Gewinnentwicklung nicht ausreichend widerspiegeln: „Bei vielen Unternehmen scheint der Jahresbonus nicht auf Gewinneinbrüche zu reagieren. Da bleibt die Frage im Raum, wie performanceabhängig die Vergütung tatsächlich ist.“ So wurden die Boni bei SAP um knapp 80 Prozent erhöht, obwohl der Gewinn gleichzeitig leicht gesunken ist. Warum dies so ist, geht aus dem Vergütungsbericht nicht hervor. Auch bei HeidelbergCement ist allein der Jahresbonus ohne Betrachtung anderer, teilweise einmaliger Boni um 70 Prozent gestiegen, obwohl der Jahresüberschuss um über 90 Prozent eingebrochen ist.

In MDAX-Unternehmen verdiente ein durchschnittliches Vorstandsmitglied bezogen auf das vergangene Geschäftsjahr 1,1 Millionen Euro. Gegenüber dem Vorjahr fielen die Bezüge hier um 14,37 Prozent. Mit 4,2 Millionen Euro ist Dr. Ing. Herbert Lütkestratkötter (Hochtief) der bestbezahlte Manager der zweiten deutschen Börsenliga.

Undurchsichtige Pensionsleistungen

Erstmals haben die DSW und die TUM auch die immensen Pensionsleistungen der Unternehmen für ihre Vorstände genauer unter die Lupe genommen. Unterschiedliche Arten von Pensionszusagen würden jedoch nur einen sehr eingeschränkten Vergleich zulassen, bemängelt Friedl. Anders als bei den anderen Vergütungsbestandteilen werden Pensionsverpflichtungen zudem nicht überall exakt ausgewiesen. Auch die verschiedenen Annahmegrößen, die zur Beurteilung der Pensionspläne notwendig sind, etwa der zu berücksichtigende Zinssatz, werden oft unzureichend oder gar nicht angegeben.

US-Unternehmen zahlen mehr

Im europäischen Vergleich liegen die Vergütungen der Vorstandsvorsitzenden der deutschen DAX-Unternehmen leicht hinter der Schweiz (SMI/SMIM), allerdings klar vor Frankreich (CAC40): Die Unternehmenschefs verdienten in 2009 in der Schweiz im Schnitt 4 Millionen Euro und in Frankreich 2,7 Millionen Euro. In den USA betrug 2009 die durchschnittliche Gesamtvergütung der Vorsitzenden der Unternehmen im Dow Jones (DJIA) 13,1 Millionen US-Dollar oder umgerechnet (nach dem durchschnittlichen Wechselkurs des jeweiligen Geschäftsjahres) 9,8 Millionen Euro. Dies stellt auf US-Dollar-Basis einen Rückgang um 20 Prozent gegenüber 2008 dar.

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