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Festveranstaltung anlässlich des 85. Geburtstages von Professor F. L. Bauer

TU München vergibt Friedrich L. Bauer-Preis an Stephen Wolfram

Dr. Stephen Wolfram

15.06.2009, Aktuelle Meldungen

Dr. Stephen Wolfram, Gründer und CEO von Wolfram Research und Entwickler der Suchmaschine Wolfram|Alpha, erhält am 15. Juni 2009 den Friedrich L. Bauer-Preis 2009 der Fakultät für Informatik der TU München. Der mit 25.000 EUR dotierte Preis wird in Anerkennung seiner herausragenden Leistungen bei der Entwicklung der mathematisch-naturwissenschaftlichen Software Mathematica vergeben. Die Preisverleihung findet im Rahmen der Festveranstaltung „Friedrich L. Bauer 85 Jahre“ statt.

Im Mai 2009 schaltete Wolfram Research die Computational Knowledge Engine Wolfram|Alpha im Internet frei, eine Art Suchmaschine, die ihre Antworten nicht aus dem Web generiert. Sie greift auf firmeneigene Datenbanken zurück. Das Webportal gibt vor allem Antworten auf detaillierte naturwissenschaftliche Fragen: So berechnet es beispielsweise Integrale, gibt Auskunft über die Lebenserwartung in einem bestimmten Land und Alter oder errechnet Hypothekenzahlungen. Die Antworten werden in Graphen und Vergleichen dargestellt.

Bereits mit 16 Jahren veröffentlichte Stephen Wolfram seine erste wissenschaftliche Arbeit und promovierte mit 20 in theoretischer Physik am California Institute of Technology. Später wechselte er an das IAS nach Princeton und erhielt schließlich eine Professur für Physik, Mathematik und Informatik an der University of Illinois. Dort begann er mit der Entwicklung der Computeralgebra-Software Mathematica und gründete 1987 die Firma Wolfram Research zur Vermarktung dieser Software.

Schon acht Jahre nach Markteinführung nutzten eine Million Menschen Mathematica; es ist eines der meistbenutzten mathematisch-naturwissenschaftlichen Softwareprogramme. Nicht nur Wissenschaftler und Studenten verwenden es für ihre Arbeiten in Computeralgebra und Numerik. In der Wirtschaft profitieren zum Beispiel Banken bei der Simulation von Aktienkursentwicklung, Bewertung von Derivaten und Risikoabschätzung. Mit Mathematica lassen sich unter anderem Ableitungen und Integrale berechnen, Gleichungssysteme lösen oder numerische Berechnungen durchführen. Zudem beinhaltet es ein Visualisierungstool zur Darstellung von Graphen.

Bekannt ist Stephen Wolfram auch durch seine Forschung über zelluläre Automaten. 2002 erschien sein Buch „A New Kind of Science“, das zum Bestseller wurde.


Friedrich L. Bauer-Preis zum siebten Mal verliehen
Der Friedrich L. Bauer-Preis wurde erstmals 1992 verliehen und ist nach Friedrich L. Bauer benannt, der für die Informatik in Deutschland maßgeblich gewirkt hat. Mit dem Preis werden hervorragende Leistungen von Wissenschaftlern auf dem Gebiet der Informatik gewürdigt und gleichzeitig Kontakte unter den Wissenschaftlern der beteiligten Institutionen vertieft. Er wird 2009 zum siebten Mal von der TU München vergeben.

Der Friedrich L. Bauer-Preis 2009 wird auf der Festveranstaltung „Friedrich L. Bauer 85 Jahre“ überreicht. Die Veranstaltung findet zu Ehren von Prof. Friedrich Ludwig Bauer statt, dessen 85. Geburtstag gefeiert wird. Der emeritierte Ordinarius für Mathematik und Informatik der TU München gilt als Vater der deutschen Informatik. Wie kaum ein anderer hat er als Wissenschaftler, Lehrer, Forscher und Kollege sein Fach beeinflusst.

Friedrich L. Bauer – der Vater der deutschen Informatik
F. L. Bauer erkannte in den fünfziger Jahren schnell mit dem Aufkommen der elektronischen Rechenanlagen das Potenzial dieser damals neuen Technologie. Aus dem wissenschaftlichen Antrieb, die neuen Recheninstrumente für die Mathematik zu nutzen, entsprang sein Interesse für Programmierung und für Programmiersprachen. Er hatte entscheidenden Einfluss auf die Programmiersprache ALGOL 60, die heute als einer der Urahnen moderner Programmiersprachen gilt.

Die vielfältigen wissenschaftlichen Leistungen Bauers reichen von seinen Beiträgen zur Numerik und den Grundprinzipien der Interpretation und Übersetzung von Programmiersprachen über das heute sehr bedeutsame Kellerprinzip bis hin zu den späteren Arbeiten zur Systematik der Programmentwicklung, insbesondere zur Programmtransformation, die noch heute vielfältig das Denken der Wissenschaft prägt.

Für seine Verdienste um Technik, Forschung und Lehre hat F.L. Bauer zahllose Ehrungen erhalten. Er ist Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften sowie der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina und wurde mit dem Bayerischen Maximiliansorden ausgezeichnet.

Die Festveranstaltung mit der Verleihung des Friedrich L. Bauer-Preises 2009 an Dr. Stephen Wolfram findet am Montag, den 15. Juni 2009, ab 16 Uhr in der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Alfons-Goppel-Str. 11, 80539 München statt. Vertreter der Presse sind herzlich eingeladen.


Kontakt:
Ursula Eschbach
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Technische Universität München
Institut für Informatik
Boltzmannstraße 3
85748 Garching
Tel. 089/289-17828
eschbach@in.tum.de

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