Als einer der Jüngsten veröffentlicht ein TUM-Student in Nature Physics
13.10.2008, News
Mit 24 Jahren ist ein Student der TU München einer der Jüngsten, der in Nature Physics veröffentlicht hat. Florian Huber ist Co-Autor einer Veröffentlichung aus dem „Center for Quantum Technologies“ der National University of Singapore in der renommierten Zeitschrift. Inzwischen sitzt er auf gepackten Koffern in Richtung Harvard University in den USA, um dort seine Diplomarbeit anzufertigen.
Im Jahr 2007 ging Florian Huber über das Laotse-Austauschprogramm der TU München für ein Semester an die „National University of Singapore“. Dort wirkte der Student aus Hebertshausen bei Dachau unter Prof. Christian Kurtsiefer am „Center for Quantum Technologies“ an dem Versuch mit, der nun mit dem Titel „Strong interaction between light and a single trapped atom without the need for a cavity“ auf der Nature Physics-Website online vorab veröffentlicht wird.
Zusammen mit dem Erstautor Meng Khoon Tey hat Florian Huber mit dem Experiment in Singapur dazu beigetragen, dass ein Quantencomputer vielleicht bald realisierbar wird. Mit einem Laser zielten die Physiker auf eine konventionelle Linse. In deren Brennpunkt befand sich ein einzelnes Rubidium-Atom. Mit Messgeräten wies die Gruppe nach, dass das Atom etwa ein Zehntel des Lichtstrahls absorbierte. Diese Menge wurde bislang nur mit einem Molekül erreicht, nicht jedoch mit einem Atom. Neu ist auch der Versuchsaufbau: Statt der Linse verwendete man bisher ein aufwändigeres System. Faszinierend ist laut Florian Huber, dass man live dabei zusehen kann, wie ein Atom das Licht schluckt. Das Lichtteilchen, das das Atom anregt, soll in so genannten Quantencomputern elektrische Ströme ersetzen. Der Vorteil eines solchen Rechners: Er könnte viele Prozesse parallel rechnen.
„Das ist eine hochrangige Publikation. Sehr eindrucksvoll“, freut sich Prof. Jonathan Finley, der an der TUM-Physik im Bereich Quantenoptik forscht. Während die Veröffentlichung in Nature Physics erscheint, ist Florian Huber bereits in Boston - zusammen mit seiner Freundin Birgit Hausmann, die ebenfalls im 9. Semester an der TUM Physik studiert. Die beiden haben sich für ihre Diplomarbeiten in Harvard „einfach so beworben“. Huber war übrigens bereits als Schüler an der TU München: Er hat über das Physik-Department seine Facharbeit am Gymnasium Dachau geschrieben.
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