Lehrstuhl für Realzeit-Computersystem der TUM stellt alltagstaugliche Sensoren vor.
Gesundheitsdienste via Mobilfunk schneller zur Praxisreife bringen
04.04.2008, Aktuelle Meldungen
Mitarbeiter des Lehrstuhls für Realzeit-Computersysteme der Technischen Universität München (TUM) forschen an Möglichkeiten, wie medizinische Daten eines Patienten per Funk an mobile Geräte (z.B. Handy) gesendet und von dort möglichst schnell an einen zentralen Dienstleistungsserver übertragen werden können. Sie beteiligen sich damit am „Aktionsforum mHealth“, das Health-Monitoring-Aktivitäten mit mobilen Endgeräten schneller zur Praxisreife bringen soll.
Das „Aktionsforum mHealth“ gehört zum Verbundprojekt Inprimo, das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) gefördert wird. Es ist offen für Industrieunternehmen, Dienstleister und Forschungsinstitute sowie Leistungserbringer und Kostenträger im Gesundheitswesen. Mit einem solchen Aktionsforum soll das bedeutende Potenzial von mobile Health für die Menschen und das Gesundheitssystem schneller evaluiert und erschlossen werden. Inprimo startet in Kürze seinen nächsten Feldversuch, dieses Mal mit asthmakranken Kindern und Jugendlichen, die nach einem stationären Aufenthalt über Mobiltelefone weiter betreut werden.
Derzeit sind zahlreiche Gesundheitstelematik-Dienste über mobile Endgeräte (mHealth) in der Entwicklung – doch meistens als Insellösungen und weitgehend ohne gegenseitige Abstimmung. Mit gemeinsamen Schnittstellen, Architekturmerkmalen und Funktionsmodulen könnten mHealth-Dienste schneller umgesetzt werden. Das „Aktionsforum mHealth“ soll dafür einen gemeinsamen Handlungsrahmen geben. Der Startschuss wird auf dem „Inprimo mHealth-Symposium“ vom 4. bis 6. Juni in Berlin im Rahmen des Hauptstadtkongresses fallen.
Im Rahmen des Projekts Inprimo entwickelt der Lehrstuhl für Realzeit-Computersystem der TU München kleine, noninvasive, mobile und vor allem alltagstaugliche Sensoren, die bestimmte Vitalparameter eines Menschen aufnehmen, wie zum Beispiel Bewegung, Puls, etc. Die Daten werden körpernah per Funk auf ein mobiles Gerät (Handy, SmartPhone, PDA) gesendet, von wo sie über einen Mobilfunkkanal an einen zentralen Dienstleistungsserver übertragen werden. Dieses System wurde bereits in mehreren Piloteinsätzen getestet (u.a. ULTRA Marathon (75km), Münchner Stadtlauf, Radrennen), wobei die Werte mehrerer Teilnehmer aufgenommen und in Echtzeit visualisiert und verarbeitet wurden.
Auf dem Hauptstadtkongress in Berlin wird der RCS beispielhaft den Einsatz derartiger Sensoren im Gesamtsystem zeigen und damit Anregungen für die Mitarbeit weiterer Partner im Rahmen eines „Inprimo mHealth-Symposium“ geben.
Kontakt:
Dipl.-Ing. Robert
Diemer
Institute for
Real-Time Computer Systems (RCS)
80290 München
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