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Neue Chemikalien-Stoffdatenbank hilft Wasserqualität sichern:

Unbekannten Wasserinhaltstoffen auf der Spur

Bild: Thaut Images / fotolia.com

23.05.2012, News

Arzneien, Kosmetika oder Waschmittel: Aus Produkten des täglichen Lebens gelangen kontinuierlich unterschiedliche Chemikalien ins Abwasser. Viele von ihnen können bislang nicht erfasst werden – ein Risiko für die Wasserqualität. Denn wenn die Verbindungen in Kläranlagen nicht vollständig abgebaut werden, können sie sich in der Umwelt anreichern. Gelangen toxische oder hormonell wirksame Verbindungen darüber hinaus in die Nahrungskette oder in das Trinkwasser, können sie auch für den Menschen problematisch werden. Wissenschaftler der Technischen Universität München wollen bislang nicht erkannte Spurenstoffe nun dingfest machen.

Gemeinsam mit Partnern aus Behörden, Wissenschaft und Wirtschaft entwickeln die TUM-Forscher im Projekt RISK-IDENT neue Verfahren, um die „Fingerabdrücke“ der Schadstoffe systematisch zu erfassen und in einer neuen Datenbank zu veröffentlichen. „Zwar wird im Rahmen der ‚normalen’ Reinigung und Aufbereitung von Abwasser ein Großteil der Schadstoffe entfernt“, sagt Dr. Thomas Letzel, Dozent an der Technischen Universität München. “Dennoch können diejenigen Verbindungen, die nicht abgebaut werden, die Wasserqualität beeinträchtigen, trotz ihrer teilweise geringen Konzentration. Gerade diesen Spurenstoffen kann man nur mit modernsten analytischen Verfahren auf die Spur kommen, und auch nur wenn sie auf ‚das Molekül genau‘ arbeiten.“

Neu an den nun entwickelten Verfahren ist, dass die Retentionszeiten der Moleküle – also ihre Fließgeschwindigkeit – bestimmt und normiert wird. Wie ein „Fingerabdruck“ erlaubt es dieser Parameter, chemische Stoffe eindeutig zu identifizieren – und das über verschiedene Laboratorien hinweg. Die so gewonnenen „Fingerabdrücke“ fließen in eine öffentliche Datenbank (STOFF-IDENT) ein. „Auf dieser Grundlage lässt sich in Zukunft schneller und mit größerer Sicherheit sagen, welche Wasserschadstoffe sich hinter einigen wenigen Molekülen verbergen“, ist sich Letzel sicher.

Siehe: ausführliche Pressemitteilung

Link zum Projekt RISK-IDENT:
http://risk-ident.hswt.de

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