Internationaler Raumfahrt-Wettbewerb an der TU München:
Mit dem Aufzug ins All
18.08.2011, Aktuelle Meldungen
Am 20.-21. August 2011 wird die Technische Universität München (TUM) auf dem Campus Garching Austragungsort der ersten „European Space Elevator Challenge“ (EuSEC). Mit diesem Wettbewerb wollen Studenten der TUM junge Ingenieure für die technische Seite des Weltraumaufzugs begeistern. Acht Teams aus Studierenden und Schülern technischer Bildungseinrichtungen aus ganz Europa wurden eingeladen, an dem Wettstreit teilzunehmen, und so die Realisierung der Vision aktiv mitzugestalten.
Mit einem Aufzug ins Weltall. Das ist die Vision, die in den nächsten Jahrzehnten die Raumfahrt revolutionieren soll. Statt teurer und schmutziger Raketenstarts wird ein 40.000 Kilometer langes Seil vom Himmel herab hängen, an dem ein Climber mit Satelliten oder Astronauten hinauffährt. Die über 50 Jahre alte Idee hat Bestseller-Autor Frank Schätzing erst kürzlich in seinem Roman "Limit" aufgegriffen und wieder salonfähig gemacht.
Zur EuSEC 2011 wurden acht Teams aus den USA, Japan, Iran, Mazedonien, England und Deutschland eingeladen. Dabei können sie auf die Expertise der WARR-Fachleute setzen. Die Münchner Studierenden stehen den interessierten Teilnehmern mit technischem Rat zur Seite. Technisch Interessierte können sich auf der offiziellen Homepage eusec.warr.de über die Teams und alle Details zum Wettbewerb informieren. Dort findet sich auch ein umfangreiches Regelbuch mit Rahmenbedingung und Bewertungskriterien.
Eingebettet ist die Veranstaltung das ganze Wochenende durch interessante Gäste und Vorträge rund um das Thema Space Elevator. Vorgestellt werden unter anderem Konzepte zum Bau eines Weltraumturms und die Gefahren die dem Space Elevator durch Weltraummüll drohen. Auch die teilnehmenden Teams selbst präsentieren ihre aktuellen Entwicklungen. Musikalisch wird der Space Elevator am Sonntagabend durch die Band Mpath vertreten, die mit „Elevate“ einen eigenen Song zum Thema präsentieren.
Ziel des Wettbewerbs
Ökologisch und effizient, eben typisch europäisch – so stellen sich die Münchner Studenten den Space Elevator vor und schlagen mit ihrem Wettbewerb einen Weg ein, der sich mehr an den Herausforderungen eines tatsächlichen Weltraumaufzuges orientiert. Nicht spektakulär und rasant, sondern realistisch sollen die Modelle sein, die für die EuSEC konstruiert werden. „Um den Einstieg zu erleichtern, halten wir die Anforderung im ersten Jahr gering“, erklärt Wettbewerbskoordinatorin Franciska Völgyi das Konzept. Doch bereits in drei Jahren soll der Wettbewerb die ersten autonom fahrenden Climber hervorbringen, die drahtlos mit Energie versorgt werden und größere Nutzlasten transportieren können.
Preisgelder der Klaus Höchstetter Stiftung
Die Klaus Höchstetter Stiftung ist von der EuSEC schon jetzt überzeugt und setzt sich für die Studenten ein. Für die Teams, die sich in den Punkten Nutzlast-, Energieeffizienz und Geschwindigkeit gegen die Konkurrenz durchsetzen oder durch besonders gelungene Umsetzung überzeugen, stellt die Stiftung ein Preisgeld von 6000 Euro zur Verfügung. „Wir begleiten das ehrgeizige Projekt bereits seit 2007 und freuen uns sehr, dass jetzt erstmals ein internationaler Wettbewerb in München ausgerichtet wird“, erklärt der Vorsitzende Dr. Klaus Höchstetter.
Hintergrund: Die Erfolgsgeschichte der WARR
Die Studenten der Wissenschaftlichen Arbeitsgemeinschaft für Raketentechnik und Raumfahrt - kurz WARR - sind mit ihrem Konzept eines Weltraumaufzuges seit Jahren sehr erfolgreich. Neben international relevanten Veröffentlichungen nehmen sie selbst regelmäßig an Wettbewerben teil. Bereits 1974 schrieb die WARR Geschichte mit dem Flug der ersten deutschen Hybridrakete, die im Deutschen Museum zu sehen ist.
Kontakt:
WARR Space Elevator
Herr Martin Dziura
Lehrstuhl für Raumfahrttechnik
Technische Universität München
Boltzmannstraße 15
D-85748 Garching
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