8. GPZ-Vortragstagung am Wissenschaftszentrum Weihenstephan
Pflanzenzüchtung für bessere Lebens- und Futtermittel
10.03.2006, Pressemitteilungen
Die Gesellschaft für Pflanzenzüchtung (GPZ) veranstaltet alle zwei Jahre an wechselnden Orten einen wissenschaftlichen Fachkongress. In diesem Jahr findet die Tagung von 14. bis 16. März am Wissenschaftszentrum Weihenstephan (WZW) der TU München statt.
Veranstaltungsort ist der Hörsaal 16 im Zentralen Hörsaalgebäude des WZW (Am Forum 6, Freising-Weihenstephan). Mit Prof. Gerhard Wenzel, Ordinarius für Pflanzenzüchtung der TU München, ist derzeit ein Weihenstephaner Wissenschaftler Präsident der GPZ.
Die Jahrestagung widmet sich dem Thema „Pflanzenzüchtung für bessere Futter- und Lebensmittel“. Die Züchtung von landwirtschaftlichen und gärtnerischen Kulturpflanzen war seit jeher eine entscheidende Voraussetzung für die Versorgung der Menschen mit Lebensmitteln. In unserer Wohlstandsgesellschaft dominiert dabei die Qualität vor der Quantität, wenngleich auch letztere zumindest als Preisgrundlage nach wie vor von Bedeutung ist. Lebensmittelqualität ist heute in aller Munde. Aber im Einzelfall wird sehr Verschiedenes darunter verstanden, und oft sind die Wünsche in der Humanernährung wesentlich weniger eindeutig als in der Tierernährung. Deshalb soll versucht werden, entlang der gesamten Wertschöpfungskette vom Pflanzenanbau über den Handel und die Verarbeitung bis zum Verbraucher die zahlreichen Parameter zu definieren, die bei der Züchtung von Nahrungspflanzen einerseits und Futterpflanzen andererseits berücksichtigt werden müssen. Die Tagung will mit eingeladenen Vorträgen sowie Beiträgen der Mitglieder und Teilnehmer Antworten zu aktuellen Fragen der Pflanzenzüchtung für bessere Lebens- und Futtermittel suchen. Überdies bietet die GPZ im Rahmen der Kurt-von-Rümker-Vorträge jungen Wissenschaftlern ein Podium, ihre Arbeiten vorzustellen.
Besonders möchten wir auf den öffentlichen Abendvortrag am Dienstag, den 14. März 2006, um 19.45 Uhr über die „ Zeaxanthinkartoffel“ hinweisen. Zeaxanthin ist als Carotinoid ein wichtiger Bestandteil unserer Nahrung. Allerdings ist die Verfügbarkeit auf wenige Gemüsearten beschränkt, so dass viele Menschen zu wenig dieses Carotinoids mit der üblichen Nahrung aufnehmen. Studien weisen nach, dass ein hoher Gemüseverzehr das Risiko degenerativer Krankheiten, z.B. der so genannten Altersblindheit, senkt. Diese Schutzwirkung wird unter anderem den Carotinoiden zugeschrieben. Kartoffelknollen enthalten normalerweise nur wenig Carotinoide, und das gesundheitlich besonders wertvolle Zeaxanthin tritt darunter nur in Spuren auf. Um eine Anhäufung davon zu erreichen, haben Weihenstephaner Wissenschaftler den Umbau von Zeaxanthin in Folgeprodukte in der Knolle genetisch blockiert. Die transgenen Pflänzchen wurden seit 2002 so vermehrt, dass das Material umfassend ernährungsphysiologisch sowie in Tierversuchen weiter untersucht werden kann. Der öffentliche Vortrag beleuchtet nun zum einen Züchtungsfragen und zum anderen Ernährungsfragen rund um die Zeaxanthinkartoffel.
Das komplette Programm der Tagung finden Sie im Internet.
Kontakt: presse@wzw.tum.de