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Physik-Preisträger 2006 der Deutschen Physikalischen Gesellschaft

Zwei TUM-Physiker ausgezeichnet

Prof. Wolfgang Götze

21.11.2005, Press releases

Prof. Wolfgang Götze und Prof. Erich Sackmann vom Physik Department der Technischen Universität München (TUM) sind von der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG) mit deren beiden bedeutendsten Auszeichnungen gewürdigt worden. Beide Auszeichnungen werden im März 2006 auf der Jahrestagung der DPG in München verliehen.

Die Max-Planck-Medaille 2006 für Theoretische Physik erhält Prof. Wolfgang Götze (68), emeritierter Professor für Theoretische Physik der TUM, „...für seine bedeutenden Beiträge zur Theorie der kondensierten Materie, insbesondere zur Entwicklung der Moden-Kopplungstheorie und ihre erfolgreiche Anwendung auf das Verständnis des Glasübergangs“.

Die Physik des Glasübergangs, also die Umwandlung von der zähflüssigen Schmelze zum festen Glas, ist weitgehend ungelöst. Durch die von ihm in den 80er Jahren entwickelte Moden-Kopplungstheorie erzielte Wolfgang Götze einen wesentlichen Schritt zum Verständnis des Glasübergangs. Viele Experimente und Simulationen haben die theoretischen Voraussagen zu diesem in Fachkreisen als „amorphen Festkörper“ bezeichneten Werkstoff weitgehend bestätigt.

Wolfgang Götze, geboren in Fürstenwald/Spree, studierte Physik an der Berliner Humboldt Universität und Freien Universität Berlin. Nach dem Diplom (1961) wechselte er an die damalige Technische Hochschule München, wo er 1963 promovierte. Nach Stationen am Max-Planck-Institut für Physik in München (1964-1965 und 1967-1970) sowie einem dazwischen liegenden, einjährigen Aufenthalt am Physik Department der University of Illinois, USA (1966-1967), folgte Götze 1970 einen Ruf als Professor für Theoretische Physik an die TU München.

Mit der Stern-Gerlach-Medaille 2006 für Experimentelle Physik wird Prof. Erich Sackmann (70) „...in Anerkennung seiner bahnbrechenden Resultate zum Verständnis der Dynamik von Membranen und Biopolymer-Netzwerken, der mechanischen Eigenschaften von Membranen sowie der Zell-Oberflächenwechselwirkung“ ausgezeichnet. Sackmann habe dadurch die Physik der Biosysteme begründet.

Erich Sackmann gilt als Pionier der Biophysik. Insbesondere auf dem Gebiet der Zellbiophysik legte er grundlegende Arbeiten zur Erforschung von Lipidmembranen und zur Mechanik des Zytoskeletts vor. Er legte dar, dass physikalische Eigenschaften der Zellmembran, wie z.B. ihre Elastizität, wesentlich für die Regulation physiologischer Prozesse in der Zelle sind. Seine Münchner Arbeitsgruppe wies zahlreichen internationalen Forscherteams den Weg für die Entwicklung von Methoden und quantitative experimentelle Analyse biophysikalischer Vorgänge.

Der in Baiersbronn im Schwarzwald geborene Erich Sackmann studierte an der Technischen Hochschule Stuttgart (seit 1967 in Universität Stuttgart umbenannt), wo er 1964 promovierte. Nach einem zweijährigen Aufenthalt an den Bell Telephone Laboratories in Murray Hill, N.J., USA (1965-1967), arbeitete er bis 1974 an Forschungsprojekten am Max-Planck-Institut für Biophysikalische Chemie in Göttingen und habilitierte im selben Jahr an der Göttinger Georg-August-Universität. Nach einer daran anschließenden Professur an der Universität Ulm als Ordinarius für Experimentalphysik und Leiter der Biophysikalischen Abteilung folgte er 1980 einem Ruf an die Fakultät für Physik der TU München, an der von 1989-1991 auch Dekan war.

Kontakt: presse@tum.de

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