TUM-Ökonomin erhält E.ON-Kulturpreis für Forschung über Familienunternehmen
29.10.2010, News
Für ihre wissenschaftliche Arbeit über die Finanzierungspolitik von Familienunternehmen wurde gestern Dr. Stephanie C. Schraml mit dem Kulturpreis der E.ON Bayern AG ausgezeichnet. Der Preis wird seit sechs Jahren für herausragende Leistungen in Kunst und in Wissenschaft verliehen. Dabei werden 22 herausragende Abschlussarbeiten gewürdigt, die an bayerischen Hochschulen angefertigt wurden.
Familienunternehmen repräsentieren einen Großteil der Unternehmen in Deutschland – vom Handwerksbetrieb bis zum börsennotierten Unternehmen. In ihrer Doktorarbeit am KfW-Stiftungslehrstuhl für Entrepreneurial Finance (Prof. Ann-Kristin Achleitner) analysierte Dr. Schraml, die heute selber im elterlichen Familienunternehmen arbeitet, Determinanten der Finanzierung in Familienunternehmen. Dazu erweiterte sie traditionelle finanzökonomische Theorien zur Erklärung von Kapitalstrukturen um verhaltenswissenschaftliche und strategische Ansätze der Entscheidungsfindung. Ihre empirischen Ergebnisse belegen, dass neben allgemeinen Unternehmenseigenschaften Ziele der Familie wie zum Beispiel Unabhängigkeit, Flexibilität und Risikominimierung sowie die Existenz von Fremdmanagern und Beiräten einen ganz erheblichen Einfluss auf Finanzierungsentscheidungen haben. Zudem zeigt ihre Arbeit, dass die Ziele der Eigentümerfamilie sehr komplex sein können und sich teilweise konkurrierende Einflüsse auf Finanzierungsentscheidungen ergeben.
Dr. Schraml gehört zu den zehn Preisträgern der Kategorie „Universitäten“; für ihre exzellente Doktorarbeit wurde sie mit einem Preisgeld von 4.000 Euro gewürdigt. Die Ehrungen wurden in enger Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst in diesem Jahr zum sechsten Mal verliehen.
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