Einmal Weltraum und zurück:
Weltraumexperiment der TU München erfolgreich
28.10.2008, News
Begeistert und mit jeder Menge praktischer Erfahrung kamen am Wochenende Studenten der Technischen Universität München von ihrem ersten Raketenstart zurück. Am 22. Oktober 2008 um 14:30 Uhr (MEZ) startete vom europäischen Raketenstartplatz Esrange bei Kiruna in Schweden eine zweistufige Höhenforschungsrakete vom Typ Rexus-4 zu ihrem Flug in den Weltraum. Die etwa 10 Meter lange Rakete erreichte dabei fast sechsfache Schallgeschwindigkeit und eine Gipfelhöhe von 175 Kilometern. Der Nutzlastteil der Rakete kehrte nach dem Wiedereintritt in die Atmosphäre an einem Fallschirm sicher zur Erde zurück.
An Bord des vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt organisierten Raumflugs war ein von Studenten des Lehrstuhls für Raumfahrttechnik (LRT) der Technischen Universität München (TUM) entwickeltes Experiment mit dem Namen VERTICAL. Während des siebeneinhalb minütigen Flugs befand sich das Experiment mehrere Minuten in der Schwerelosigkeit des Alls. In dieser Phase liefen im VERTICAL-Modul mehrere Versuche ab, mit denen neuartige Raumfahrt-Technologien erprobt wurden. Die Experimente dienen als Vorbereitung für den im nächsten Jahr geplanten Start des MOVE-Satelliten, der seit Mitte 2006 ebenfalls am LRT von Studenten entwickelt wird und momentan kurz vor seiner technischen Fertigstellung steht.
Schon während des Flugs der Rakete lieferte das Experiment über eine Funkverbindung zahlreiche Messdaten. Es konnte so live verfolgt werden, wie sich das speziell für MOVE entwickelte kleinste Solar Panel der Welt zu Testzwecken erfolgreich entfaltete. Die sehr umfangreichen gesamten Messergebnisse wurden on-board von einem Speichermodul aufgezeichnet und werden nun in Garching ausgewertet.
Die Mission ist in wissenschaftlich-technologischer Hinsicht ein voller Erfolg. Darüber hinaus konnten die am VERTICAL-Projekt beteiligten Studenten wertvolle praktische Erfahrung in der Durchführung eines Raumfahrtprojekts sammeln, von den ersten Planungen, über die Teilnahme am Start, bis zur Auswertung der Experimentdaten.
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