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BMBF-gefördertes „AHA-Projekt“ erfolgreich abgeschlossen

Analyseplattform für personalisierte Therapie von Krebserkrankungen

Analyseplattform mit Pipettierroboter – Bild: HP Medizintechnik GmbH

24.02.2012, Aktuelle Meldungen

Wissenschaftler an der Technischen Universität München haben eine neuartige Analyseplattform entwickelt, mit der Mediziner Proben von menschlichem Tumorgewebe anlegen und diese über einen längeren Zeitraum untersuchen können. Damit lässt sich künftig bereits vor Therapiebeginn testen, ob und wie stark Tumorzellen, die Patienten in einer Operation oder Biopsie entnommen wurden, auf verschiedene Medikamente reagieren. Das Testsystem entstand im Rahmen des BMBF-geförderten Verbundprojekts AHA (Automatisierte High-Content-Analyseplattform) für individualisierte Therapiestrategien.

Grundlage des Testsystems, das vom Heinz Nixdorf-Lehrstuhl entwickelt wurde, bilden spezielle Mikrotiterplatten. Diese sind mit leistungsfähigen Sensoren versehen, die in Echtzeit physiologische Merkmale der Zellen erfassen und automatisch auslesen. Für Mediziner sind dabei Daten wie der Sauerstoffverbrauch, die Ansäuerung des pH-Wertes außerhalb der Zelle und Veränderungen der Zellform von Interesse. Diese Eigenschaften geben Auskunft über den „Gesundheitszustand“ der Tumorzellen.

Im AHA-Projekt wurden unter anderem Gewebepräparate von Brustkrebs getestet. Unter Einfluss von Chemotherapeutika zeigten die Zellen charakteristische Veränderungen ihrer typischen physiologischen Signalmuster. Auf diese Weise ermittelten die Wissenschaftler, wie sich unterschiedliche Arzneimittel-Dosierungen auf die Zellen auswirkten und ob die Zellen Resistenzen gegen Medikamente entwickelten.

Im AHA-Projekt ist es damit erstmals gelungen, menschliches Tumorgewebe in einem automatisierten, parallelen Testverfahren über einen längeren Zeitraum zu beobachten. Diese Ergebnisse sollen künftig eine Möglichkeit bieten, die Erfolgschancen einer geplanten Chemotherapie im Vorfeld der Behandlung abzuschätzen. Als konsequenter nächster Schritt wird nunmehr ein Folgeprojekt geplant: Hier sollen zunächst in einer multizentrischen Beobachtungsstudie Testergebnisse und klinischer Therapieverlauf verglichen werden, um Spezifität und Sensitivität des Tests genauer zu ermitteln. Bei positivem Ergebnis wird sich daran eine Interventionsstudie anschließen, bei der erstmals das Testergebnis in die Therapieplanung einfließen könnte.

Weitere Informationen unter:

Heinz Nixdorf-Lehrstuhl für Medizinische Elektronik an der TU München
Prof. Bernhard Wolf
E-Mail: wolf@tum.de, herzog.ka@tum.de
Internet: http://www.lme.ei.tum.de

AHA-Projektverbund:

Heinz Nixdorf-Lehrstuhl für Medizinische Elektronik der TU München, cellasys GmbH, DKFZ, Erwin Quarder Systemtechnik GmbH, FRIZ Biochem Gesellschaft für Bioanalytik GmbH, HP Medizintechnik GmbH, SHZ Softwarehaus Zuleger GmbH

Kontakt: presse@tum.de

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