Fraunhofer Einrichtung für Angewandte und Integrierte Sicherheit (AISEC):
Neue Fraunhofer-Einrichtung in Garching
07.07.2011, News
Die Münchner Projektgruppe Sicherheit und Zuverlässigkeit des Fraunhofer-Instituts für Sichere Informationstechnologie (SIT) ist seit 1. Juli eine selbstständige Fraunhofer-Einrichtung für Angewandte und Integrierte Sicherheit. Dies ist der zweite Schritt auf dem Weg von der Projektgruppe zum eigenständigen Institut. In enger Kooperation mit der Technischen Universität München (TUM) arbeiten die Forscher daran, die Sicherheit von Cloud-Computing und Eingebetteten Systemen zu erhöhen. Weitere Ziele sind, Produktpiraterie zu verhindern oder vernetzte kritische Infrastrukturen zu schützen.
Nicht nur in Computer und Handy steckt Informationstechnologie. Mittlerweile sind alle Lebensbereiche von IT durchdrungen. So ist etwa das Auto heute ein fahrender Rechner mit mehr als 80 kleinen Computern. Anwendungen wandern von der eigenen Festplatte in die Cloud, auf die Server eines Dienstleisters. Dass diese Anwendungen sicherer und zuverlässiger werden, daran arbeiten die derzeit im Garchinger Business-Campus untergebrachten Forscher.
Mit den Themen der Sicherheit für Eingebettete Systeme, Sicherheit im Cloud-Computing, dem Schutz vor Produktpiraterie und der Netzwerksicherheit hat sich die Projektgruppe des Fraunhofer-Instituts SIT innerhalb von zwei Jahren so erfolgreich entwickelt, dass der Senat der Fraunhofer-Gesellschaft nun die Überführung in die selbständige Fraunhofer-Einrichtung für Angewandte und Integrierte Sicherheit (AISEC) beschlossen hat. Das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie fördert den Aufbau der Einrichtung mit einer Anschubfinanzierung.
Prof. Claudia Eckert, Inhaberin des Lehrstuhls für Sicherheit in der Informatik an der TUM, leitet die neue Einrichtung. Nach 10 Jahren als Leiterin des Fraunhofer-SIT konzentriert sie sich nun vollständig auf die Leitung und den weiteren Ausbau der Fraunhofer AISEC in Garching. Seit Juni 2010 wird sie dabei von Prof. Georg Sigl unterstützt, Leiter des Lehrstuhls für Sicherheit in der Informationstechnik an der TUM. Er bringt 18 Jahre Industrieerfahrung im Design eingebetteter sicherer Systeme mit und wird sich vordringlich den Hardware-nahen Themen des Fraunhofer AISEC widmen.
„Mit einem Mix aus Informatikern, Elektrotechnik-Ingenieuren, Mathematikern und Betriebswirten bieten wir ein deutschlandweit einzigartiges Kompetenz- und Technologie-Profil, um unseren Kunden individuell zugeschnittene Lösungen für eine integrierte Systemsicherheit anzubieten“, betont Claudia Eckert. Bereits heute arbeiten in der Gruppe über 60 exzellent ausgebildete Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen. Zu den Partnern gehören neben der TU München, mit der eine sehr enge Vernetzung besteht, unter anderem BMW, die Deutsche Post, Giesecke & Devrient, Infineon, Siemens, Telekom und auch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI).
„Wir werden in den kommenden Jahren unseren Weg fortsetzen und unsere Forschungsbereiche gezielt ausbauen. Zwei Schwerpunkte sind die Themen SmartGrid und SmartMobility, inklusive Automotive-Security und Elektromobilität. Auch unsere Test- und Demonstrationslabore für Hardware-Sicherheit, Netzwerksicherheit und Cloud-Sicherheit werden kontinuierlich erweitert“, sagt Professor Eckert.
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