Drei weitere Sonderforschungsbereiche erfolgreich
25.05.2011, Aktuelle Meldungen
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft hat entschieden, dass neben dem Sonderforschungsbereich 924 zur Ertragssteigerung von Pflanzen auch drei weitere Sonderforschungsbereiche unter Sprecherschaft der TU München (TUM) oder mit TUM-Beteiligung zu den Themen Quantencomputer, Immunsystem und Chemische Reaktionen mit insgesamt mehr als 24 Millionen Euro gefördert werden.
Quantencomputer:
Der Sonderforschungsbereich 631 entwickelt ein tiefgehendes Verständnis für die physikalischen Konzepte der festkörperbasierten Quanteninformationsverarbeitung. Außerdem sollen die technologische Basis und die Materialvoraussetzungen erarbeitet werden, die für eine erfolgreiche Umsetzung festkörperbasierter Quantenbits nötig sind. Auf diese Weise wollen die Forscher dazu beitragen, in Zukunft einmal nutzbare Quanteninformationssysteme herstellen zu können. Der SFB 631 „Solid State Based Quantum Information Processing“, der seit 2003 besteht, wird jetzt für vier Jahre fortgeführt und mit 8 Millionen Euro unterstützt. Sprecher ist Prof. Rudolf Gross, Lehrstuhl für Technische Physik, Technische Universität München.
Weitere Informationen:
http://www.wmi.badw-muenchen.de/SFB631/
Immunsystem:
Der Sonderforschungsbereich 914 geht der Frage nach, wie weiße Blutzellen oder Leukozyten den Weg von ihrem Entstehungsort, dem Knochenmark, in ihre Zielgewebe wie Haut, Lunge und Lymphknoten finden. Dass die Leukozyten die Gewebe erreichen, ist nicht nur Voraussetzung etwa für die Abwehr eingedrungener Mikroorganismen, sondern auch die Grundlage für fehlgeleite Abwehrreaktionen bei akuten oder chronischen entzündliche Erkrankungen wie der Arteriosklerose. Der SFB wurde unter dem Titel „Trafficking of Immune Cells in Inflammation, Development and Disease“ neu beantragt und wird für die kommenden vier Jahre mit acht Millionen Euro gefördert. Die Sprecherschaft liegt bei der LMU München. Vizesprecher des SFB 914 ist Prof. Steffen Massberg, I. Medizinische Klinik am Klinikum rechts der Isar (TU München) und Deutsches Herzzentrum München.
Chemische Reaktionen:
Der Sonderforschungsbereich SFB 749 will den Ablauf chemischer Reaktionen und grundlegende chemische und biochemische Prozesse besser verstehen lernen und untersucht daher die dynamischen Eigenschaften von Molekülen und Biomolekülen. Die Wissenschaftler untersuchen zum Beispiel, wie Enzyme chemische Reaktionen beschleunigen, indem sie Übergangsstadien oder reaktive Zwischenstufen stabilisieren und wie metallorganische Reaktionen über aktive Komplexe ablaufen. Sprecherhochschule des SFB 749 „Dynamik und Intermediate molekularer Transformationen“ ist die LMU München. Seitens der TU sind die Professorinnen und Professoren Iris Antes, Fachgebiet Protein Modelling, Thomas Kiefhaber, Lehrstuhl für Biophysikalische Chemie, Stephan Sieber, Lehrstuhl für Organische Chemie II und Martin Zacharias, Lehrstuhl für Theoretische Biophysik (T38) – Molekulardynamik beteiligt. Der Sonderforschungsbereich besteht seit 2007 und wird von der DFG jetzt für weitere vier Jahre mit 8,5 Millionen gefördert.
Weitere Informationen:
http://www.sfb749.de/en/index.html
Die Sonderforschungsbereiche der Deutschen Forschungsgemeinschaft sind auf die Dauer von bis zu zwölf Jahren angelegte Forschungseinrichtungen der Hochschulen, in denen Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen über die Grenzen ihrer jeweiligen Fächer, Institute, Fachbereiche und Fakultäten hinweg im Rahmen eines übergreifenden und wissenschaftlich exzellenten Forschungsprogramms zusammenarbeiten. Sie ermöglichen die Bearbeitung innovativer, anspruchsvoller, aufwendiger und langfristig konzipierter Forschungsvorhaben durch Konzentration und Koordination der in einer Hochschule vorhandenen Kräfte. Von den antragstellenden Hochschulen wird dafür die Bereitstellung einer angemessenen Grundausstattung erwartet. Das SFB-Programm soll essenziell auf eine Profilbildung an den beteiligten Hochschulen hinwirken. Die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und der Gleichstellung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern gehören zu den weiteren Zielen eines Sonderforschungsbereichs.
Kontakt: presse@tum.de