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Rüdiger Finsterwalder wird 75 Jahre

Rüdiger Finsterwalder

13.07.2005, Press releases

Am 16. Juli 2005 feiert Prof. Rüdiger Finsterwalder, emeritierter Ordinarius für Kartographie der TU München, seinen 75. Geburtstag.

Rüdiger Finsterwalder, 1930 im niederbayerischen Deggendorf geboren, besuchte das Humanistische Gymnasium in Rosenheim und studierte von 1950 bis 1954 Ingenieurwissenschaften an der damaligen Technischen Hochschule München. Begeistert von den wissenschaftlichen Leistungen seines Onkels Richard Finsterwalder kam er zum ersten Mal mit der Kartographie in Berührung. Als frischgebackener Diplomingenieur setzte er seine Ausbildung als Referendar im Bayerischen Vermessungsdienst fort und legte dort im Jahre 1957 die Große Staatsprüfung für den höheren vermessungstechnischen Verwaltungs- und höheren Flurbereinigungsdienst ab. Im selben Jahr kehrte er an seine Alma Mater zurück und übernahm die Stelle eines wissenschaftlichen Assistenten am Institut für Photogrammetrie, Topographie und Allgemeine Kartographie. 1961 wurde er mit einem photogrammetrischen Thema zur Affinauswertung promoviert.

1967 habilitierte sich Finsterwalder im Fach Photogrammetrie und Kartographie mit einem Thema über die Geschichte der bayerischen Kartographie. 1972 wurde er zum Leiter der Abteilung Kartographie des Instituts für Photogrammetrie und Kartographie der TU München und 1973 zum außerplanmäßigen Professor ernannt. 1976 wurde er auf den Lehrstuhl für Kartographie und Reproduktionstechnik berufen, den er bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1998 leitete.

Finsterwalders wissenschaftliches Werk besteht aus über 120 Veröffentlichungen und zahlreichen Karten. Es reicht von Arbeiten über mathematische Grundlagen der Photogrammetrie, den Einsatz von Orthophototechnik in der Topographie, historische Kartographie und Strategien zur Erfassung bayerischer und österreichischer Gletscher bis hin zur Gestaltung topographischer Karten. Ein Schwerpunkt liegt hier in der Darstellung der Geländeform des Hochgebirges, wobei seine Ziele sich weltweit von Südamerika (Cordillera Real) über die Alpen bis zum Himalaya spannen. Seine wissenschaftliche Qualität spiegelt sich auch in seinen zahlreichen ehrenamtlichen Tätigkeiten wider. Der Deutsche Alpenverein wählte ihn 1967 zum Referenten für das dort hoch entwickelte Kartenwesen in den Verwaltungsausschuss.

Von 1972 bis 1975 fungierte Finsterwalder als Vorsitzender des Redaktionsausschusses der Mitteilungen des Deutschen Alpenvereins. Als Mitglied der Arbeitsgemeinschaft für Vergleichende Hochgebirgsforschung leitete er ab 1972 die Neuherstellung und Herausgabe zahlreicher Hochgebirgskarten. Finsterwalder hat sein Wissen auch der Nachfolgeorganisation des vormaligen Forschungsunternehmens Nepal-Himalaya zur Verfügung gestellt. Unter Fachleuten weltweit als unübertroffene Darstellung der extremen Hochgebirgslandschaft Ost-Nepals gilt ein von ihm und Erwin Schneider gefertigtes großmaßstäbliches Kartenwerk. Seit 1974 ist Finsterwalder Mitglied der Kommission für Glaziologie der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und seit 1977 Mitglied der Deutschen Geodätischen Kommission.

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