Am großen Escarpment Namibias fällt das semi-aride afrikanische Hochveld zur Küstentiefebene mit der Namib hin ab. Mit seiner zerklüfteten Landschaft, den tief eingeschnittenen Flussläufen und einem ausgeprägten Gradienten der Umweltbedingungen bietet das Escarpment eine Vielzahl von unterschiedlichen Kleinstandorten für Pflanzen und Tiere in der ansonsten lebensfeindlichen Umwelt. Als schmale, nur 30 km breite Übergangszone zwischen der feuchteren Nama-Karoo des Hochvelds und der hyper-ariden Wüste Namib ist dieses empfindliche Ökosystem anfällig für Klimawandel und ökologische Störungen. Das Große Escarpment stellt daher eine ökologisch spannende aber leider logistisch schwierige Umgebung dar. Viele Gebiete sind sehr abgelegen, oft mehr als 200 km von der nächsten Ansiedlung entfernt und meist nur auf schwierigen und kaum befahrenen Pisten zu erreichen, und ohne den gewohnten Komfort unserer Zivilisation.
Unsere derzeitige Forschung in Namibias Escarpment beschäftigt sich mit der Massenausbreitung von krautigen Arten und deren Auswirkung auf die Diversität und Produktivität des Weidelands, die Rolle von Pflanze-Tier-Interaktionen bei diesem Prozess, die Bedeutung von Ecosystem Engineering für die Diversität und Ökosystemfunktionen und den Auswirkungen des Klimawandels auf das Ökosystem des großen Escarpments.
Um die nötige Infrastruktur und eine angemessene Basis für unsere ökologische Forschung zu bieten, betreiben wir zusammen mit der Rooiklip Gästefarm am Fuß des Gamsbergs in den Hügeln des unteren Escarpments unsere Rooiklip Research Station.
contact: wagner@tum.de