Die Weichen in der Weihenstephaner Brau- und Getränketechnologie sind gestellt:
TU München setzt auf ganzheitliches Konzept der Lebensmittelwissenschaften
28.01.2009, Pressemitteilungen
- Brau- und Getränketechnologie wird durch Lehrstuhlneuberufung und „Internationales Getränkewissenschaftliches Zentrum Weihenstephan“ gestärkt
- Steigende Studiennachfrage rechtfertigt zusätzliche Professur für „Technologie der Brauerei"
Die Technische Universität München (TUM) begegnet den gestiegenen Anforderungen der modernen Lebensmittelwissenschaften im internationalen Wettbewerb mit einem ganzheitlichen Konzept. Dabei wird die Brau- und Getränketechnologie zeitgemäß fokussiert: Den Nukleus bilden künftig ein Lehrstuhl und ein Extraordinariat. Nachdem der Wissenschaftsrat im Juli 2007 der 50%-Bundesmitfinanzierung für das „Internationale Getränkewissenschaftliche Zentrum Weihenstephan“ (iGZW) aufgrund einer überzeugenden Forschungsprogrammatik zugestimmt hatte, ist die Planung der Neubaumaßnahme in Weihenstephan (Investitionssumme ca. 25 Mio. €) auf dem Weg zur Realisierung. Der Baubeginn steht zum Herbst 2009 an, mit der Fertigstellung wird im Frühjahr 2012 gerechnet. Das neue Zentrum wird europaweit einzigartig sein.
Lehrstuhl „Brau- und Getränketechnologie“
Um dem Bewilligungskriterium eines „Forschungszentrums von überregionaler Bedeutung“ gerecht zu werden, hat die TUM die beiden traditionellen, gleichnamigen Lehrstühle für „Technologie der Brauerei“ zusammengefasst und dem Wissenschaftsminister vorgeschlagen, auf den neuen, thematisch erweiterten Lehrstuhl „Brau- und Getränketechnologie“ den international renommierten Wissenschaftler Prof. Dr.-Ing. Thomas Becker (43) von der Universität Hohenheim nach Weihenstephan zu berufen. Dem Beschluss des Hochschulpräsidiums vorausgegangen war ein Berufungsverfahren, das zahlreiche Kandidaten aus Wissenschaft und Wirtschaft unter Berücksichtigung nationaler wie internationaler Fachgutachten bewertete. Gestützt wird der Berufungsvorschlag durch den Akademischen Senat, den Dekan des Wissenschaftszentrums Weihenstephan, den Sprecher des zugehörigen Forschungsdepartments für Ingenieurwissenschaften, Lebensmittel und Nachwachsende Rohstoffe sowie durch die fachlichen nahestehenden Bereiche der Mikrobiologie, Lebensmittelchemie, Lebensmittelanalytik und Ernährungswissenschaften.
Prof. Becker erfüllt für diesen Lehrstuhl alle Kriterien einer Spitzenberufung, die ingenieur- und naturwissenschaftliche Forschungsansätze auf einem hohen Anforderungsniveau so zusammenführt, dass daraus prozesstechnische Innovationen entstehen. Die Arbeiten von Prof. Becker beziehen die zunehmend an Bedeutung gewinnenden Getränke mit funktionellen Eigenschaften und gesundheitsförderlichen Inhaltsstoffen mit ein. Die prozesstechnologische Ausrichtung geht über die klassische produktspezifische Forschung hinaus. Sie dient damit dem Bier und anderen Getränkearten gleichermaßen: Unabhängig von der Getränkeart werden technologische Entwicklungen vorangetrieben, die der Getränkewirtschaft auch jenseits des Brauprozesses neue Anwendungen und neue Produkte zu erschließen hilft.
Extraordinariat „Technologie der Brauerei“
Obwohl der seit Jahren anhaltende Konzentrationsprozess in der Brauwirtschaft auch vor Bayern nicht halt gemacht hat, wird die TUM weiterhin ein praxisnaher Partner für das mittelständische Braugewerbe und seine Zulieferindustrien sein. Zur Verständigung des fachlich differenzierten Gesamtportfolios wird eine neue Professur für die „Technologie der Brauerei“ als Extraordinariat dauerhaft eingerichtet. Dieser mit zusätzlichen Kosten verbundene Schritt begründet sich aus den steigenden Studierendenzahlen in den Studienfeldern Brau-, Getränke- und Lebensmitteltechnologie sowie Bioprozesstechnik. Im zurückliegenden 10-Jahreszeitraum stieg die Zahl der Erstimmatrikulationen von ca. 100 auf aktuell 387. „Die steigende Nachfrage zeigt, dass die TU München in ihrer Entwicklungspolitik auch auf diesem Gebiet den richtigen Kurs eingeschlagen hat,“ so TU-Präsident Wolfgang A. Herrmann. „Von einer Schwächung der Brauwissenschaften kann nicht die Rede sein, denn das Gegenteil trifft zu.“
Kontakt: presse@tum.de
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Pressemitteilung vom 28.01.09,
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