Einblicke in das komplexe Stoffwechsel- und Regulationsgeschehen biologischer Systeme:
4. Weltkongress der Proteomforschung in München
25.08.2005, Pressemitteilungen
Zum ersten Mal findet der Weltkongress der Human Proteom Organization (HUPO) in diesem Jahr in Deutschland statt: von 28. August bis 1. September 2005 im Internationalen Congress Center (ICM) in München.
Das Programm des 4. HUPO-Weltkongresses spiegelt die rasante
Entwicklung im Bereich der analytischen Methoden (2D-Gelelektrophorese,
Massenspektrometrie, Chip-Technologien) wieder und präsentiert die
aktuellen Forschungsergebnisse aus den Anwendungsgebieten
Mikrobiologie, Medizin und Pharma. Angemeldet haben sich über 1500
Teilnehmer aus 50 Ländern. Sie können sich in über 200 Vorträgen und
anhand von über 850 Postern informieren.
Prof. Angelika Görg (Fachgebiet Proteomik der TU München) gehört dem
Organisationskomitee an und zeichnet für das wissenschaftliche Programm
des HUPO-Kongresses verantwortlich. Sie zählt zu den weltweit
bedeutendsten Proteomforschern, insbesondere auf dem Gebiet der
2D-Gelelektrophorese. Ihre herausragenden wissenschaftlichen Arbeiten
wurden während des dritten HUPO-Weltkongresses 2004 in Beijing, China,
durch die Verleihung des „Distinguished Achievement Award in
Proteomics“ gewürdigt.
Proteomik ist eine junge Forschungsrichtung mit einer sehr viel älteren
Wurzel: der Proteinanalytik. Die Entschlüsselung des menschlichen
Genoms, das die Proteine codiert, zählt zu den bahnbrechenden
Ereignissen unserer Zeit. Mit der Analyse des Proteoms hat ein jedoch
noch gewaltigeres Forschungsprojekt begonnen, da sie viel komplexer und
wesentlich schwieriger durchführbar ist. Untersuchungsgegenstand
ist die Gesamtheit aller Proteine, die zu einem bestimmten Zeitpunkt,
unter ganz bestimmten Bedingungen in einer Zelle, einem Gewebe oder
einem Organismus vorhanden ist. Die Proteomanalyse gibt Einblicke in
das komplexe Stoffwechsel- und Regulationsgeschehen eines biologischen
Systems. Genome sind statische Baupläne, Proteome dagegen in
Abhängigkeit vom aktuellen biologischen Zustand und Umgebungseinflüssen
in hohem Ausmaß dynamisch. Proteine werden ständig auf- und abgebaut,
verändert, verlagert, verbunden oder getrennt. Dieses dynamische System
zu erforschen ist besonders spannend, weil die Proteine die
eigentlichen Akteure des Zellgeschehens sind und bei ihnen die
molekulare Ursache vieler Krankheiten zu finden ist.
Weitere Informationen und das Kongressprogramm sind auf der Webseite http://www.hupo2005.com zu finden.
Kontakt:
Prof. Angelika Görg
Fachgebiet Proteomik
Technische Universität München
Wissenschaftszentrum Weihenstephan
Tel: 08161/71-4265
angelika.gorg@wzw.tum.de