Vortrag
Fakultätskolloquium der Fakultät für Mathematik der TUM
Dienstag 11.05.2010, 17:15 - 18:30
Vortragender
Leo van Hemmen
Mathematik multimodaler Integration: Objektbildung im Gehirn durch Kombination verschiedener Sinne
Im Lauf der Evolution haben Mensch und Tier recht
effiziente Sinnesorgane entwickelt, mit denen sie
Informationen ihrer Umwelt wahrnehmen können. Die
resultierenden Sinnesdaten werden im Gehirn in
neuronalen Karten dargestellt, die durch ihre
Struktur die topologische Ordnung des Inputs
widerspiegeln. Im nächsten Schritt werden die
Informationen der einzelnen Sinne im Gehirn
kombiniert um ein multimodales Ereignis in der
realen Welt als solches wahrnehmen zu können.
(Ein bellender Hund z.B. ist multimodal, da er
sowohl das visuelle als auch das auditorische
System stimuliert.) Die multimodale Integration
ist nicht nur Ursache für eine bessere
Zuverlässigkeit der Sinneswahrnehmung, sondern
ermöglicht zudem höhere Verarbeitungsschritte,
wie Aufmerksamkeit und Target-Selection.
Um multimodale Informationen verschiedener
Sinnesorgane kombinieren und nutzen zu können,
müssen die einzelnen Karten jedoch abgestimmt
sein. Eine solche Justierung der neuronalen
Karten ist aber bei der Geburt eines Organismus
nicht gegeben. Dementsprechend lautet die
spannende, hier zu beantwortende Frage: Wie kann
die präzise Abstimmung neuronaler Karten und
damit ein multimodales Referenzsystem gelernt und
dementsprechend mathemathisch beschrieben werden?
Veranstalter
Fakultät für Mathematik der TUM
Ansprechpartner
Bernhard Hanke