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Symposium würdigt Prof. Hermann Auernhammer

Pionier der modernen Landtechnik geht in Ruhestand

Prof. Auernhammer

13.07.2007, Pressemitteilungen

Prof. Dr. Hermann Auernhammer, einer der Pioniere der modernen Landtechnik und des Precision Farming, geht in Ruhestand. Anlässlich seiner Emeritierung lädt der Lehrstuhl für Agrarsystemtechnik des Wissenschaftszentrums Weihenstephan der Technischen Universität München zum Symposium „Forschung für intelligente Landtechnik“ ein.

Die Festveranstaltung findet am Donnerstag, den 19. Juli 2007, im Hörsaal 15 (zentrales Hörsaalgebäude des Wissenschaftszentrums Weihenstephan) statt. Beginn ist um 13 Uhr.

Im wissenschaftlichen Teil blicken die Referenten auf 35 Jahre Forschung für Precision Farming zurück und beleuchten aktuelle Fragestellungen der intelligenten Landtechnik. Zum Abschluss findet die Würdigung der wissenschaftlichen Arbeit von Prof. Auernhammer statt. Das Programm der Veranstaltung finden Sie unter dem unten angeführten Weblink. Vertreter der Medien sind herzlich eingeladen.

Prof. Hermann Auernhammer absolvierte zunächst eine Landwirtschaftslehre und arbeitete als Gehilfe und landwirtschaftlicher Baumeister. Nach dem Besuch der Berufsaufbauschule und der Ingenieurschule für Landbau studierte er Landwirtschaft an der TU München in Freising-Weihenstephan. Es folgte ein pädagogisches Ergänzungsstudium für das Höhere Lehramt an beruflichen Schulen.

Seine wissenschaftlich-landtechnische Laufbahn am Institut für Landtechnik der TU München begann 1971. Der Promotion 1975 folgte 1990 die Habilitation. 1996 wurde Auernhammer zum Extraordinarius für Landtechnik ernannt. Es ist sicher auf seinen praktisch-fachlichen Werdegang zurückzuführen, dass ihn arbeitswirtschaftliche Fragestellungen in sämtlichen Bereichen der Landwirtschaft von Beginn seiner wissenschaftlichen Tätigkeit bis heute beschäftigen. Und das in einer Zeit, in der diese Fragen angesichts der rasanten Entwicklungen auf dem Ackerschlepper- und Landmaschinensektor vielfach als nebensächlich empfunden und dargestellt wurden. Er hatte jedoch erkannt, dass der Mensch als steuerndes und bestimmendes Element in dem Regelkreis Mensch/Maschine/Umwelt unverzichtbar ist und dass Arbeitszeitbedarf, Arbeitsbelastung, Prozesssteuerung und -optimierung der arbeitswirtschaftlichen Situation nach wie vor eine zentrale Rolle bei der Planung, Durchführung und Bewertung landwirtschaftlicher Arbeitsverfahren spielt.

Vorausschauend und visionär erkannte Prof. Auernhammer bereits 1973 die Chancen des neuen Mediums Elektronik für die Landtechnik und die Landwirtschaft. Er schuf nicht nur die Basis für den Aufbau der EDV in der gesamten Landtechnik Weihenstephan, sondern auch für deren praktische Nutzanwendung. Nach ersten, bescheidenen Ansätzen folgte ab 1990 der große Wurf. Erstmals wurde im Rahmen des „Forschungsverbundes Agrarökosysteme München“ (FAM) auf dem Versuchsgut Scheyern das Prinzip der lokalen Ertragsermittlung während des Mähdreschereinsatzes realisiert. Die Koppelung von GPS-gestützter Positionsbestimmung der Maschinen im Feld mit einer permanenten Ertragsermittlung im Mähdrescher machte es möglich, in hoher Dichte georeferenzierte Ertragsdaten zu erheben, diese elektronisch auszuwerten und daraus resultierende, hochauflösende Ertragskarten für weitere rechnergestützte produktionstechnische Maßnahmen wie z.B. die Düngung zu verwenden.

In logischer Konsequenz führten die Arbeiten zur Entwicklung des Prinzips des „Precision Farming“. Zur Weiterentwicklung dieser Strategie initiierte Prof. Auernhammer 1998 die erste DFG-Forschergruppe am Wissenschaftszentrum Weihenstephan zum Thema „Informationssystem kleinräumige Bestandesführung“ (IKB). Von 1998-2006 war er Sprecher des Forschungsprojektes. Dieses inzwischen abgeschlossene Forschungsvorhaben zählt weltweit zu den Pionierleistungen für eine differenzierte und optimierte, gleichermaßen umweltgerechte wie Kosten sparende Landnutzung.

Sein ganz besonderes Interesse galt der grundsoliden Ausbildung der Studierenden. Das Spektrum der von ihm gehaltenen Lehrveranstaltungen reichte von der Arbeitslehre in Landwirtschaft und Gartenbau, allgemeine Landtechnik und Technik in der pflanzlichen Produktion, landwirtschaftliche Prozesssteuerung, Steuerungs- und Regeltechnik landwirtschaftlicher Prozesse, Umwelttechnik im Pflanzenbau bis hin zur Verfahrenstechnik im Precision Farming. Dabei war er stets bestrebt, Ergebnisse der aktuellen Forschungsvorhaben in den Vorlesungsstoff einzuarbeiten.

Für seine Erfolge in der Wissenschaft wurde Prof. Auernhammer mehrfach ausgezeichnet. Besonders hervorzuheben sind der Thurn & Taxis-Förderpreis, die Max-Eyth-Gedenkmünzen, das Bundesverdienstkreuz, der Award of Outstanding Contributions der Landtechnik-Weltorganisation CIGR und der „Oscar“ unter den Landtechniker-Auszeichnungen, der „Internationale Digi Globe“ für den Bereich Wirtschaft und Politik. Als zweitem Weihenstephaner Wissenschaftler nach Prof. Wolfgang Haber wurde ihm 2001 die höchste Auszeichnung auf dem Umweltsektor, der „Deutsche Umweltpreis“, verliehen.

Kontakt: presse@tum.de

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