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Biotechnologische Herstellung von Spinnenseide:

Prof. Thomas Scheibel erhält Karl Heinz Beckurts-Preis

Prof. Dr. Thomas Scheibel mit Spinnenseidenprotein

09.12.2008, Aktuelle Meldungen

Für seine herausragenden Forschungsergebnisse auf dem Gebiet der Biotechnologie, Biochemie und Protein-basierter Materialien wird der Materialforscher Professor Dr. Thomas Scheibel, Lehrstuhl für Biomaterialien der Universität Bayreuth, mit dem Karl Heinz Beckurts-Preise 2008 ausgezeichnet. Dies teilten heute das Helmholtz Zentrums München und die Karl Heinz Beckurts-Stiftung in einer gemeinsamen Verlautbarung mit. Professor Scheibel, ehemals am Lehrstuhl für Biotechnologie der TUM tätig, erhält den mit 30.000 Euro dotierten Preis am 12. Dezember in der Münchner Residenz.

Neben Professor Scheibel erhalten die Auszeichnung zwei weitere Wissenschaftler aus Bochum und Zürich. Der Karl Heinz Beckurts-Preis wird für herausragende wissenschaftlich-technische Leistungen vergeben, von denen Impulse für die industrielle Innovation ausgegangen oder zu erwarten sind. "Mit diesen Preisen geben wir – ganz im Sinne des Selbstverständnisses der Stiftung – ein wichtiges Signal für die Würdigung hervorragender Forschungs- und Entwicklungsergebnisse, die den Weg in die Anwendung schaffen", so Prof. Dr. Günther Wess, Vorsitzender der Karl Heinz Beckurts-Stiftung und Wissenschaftlich-Technischer Geschäftsführer des Helmholtz Zentrums München.

Erstmals kann dank der Arbeiten von Professor Scheibel ein außergewöhnliches Naturprodukt, die von Spinnen produzierten Spinnenseidenproteine, auf biotechnologischem Wege hergestellt werden. Dieses in Festigkeit und Dehnbarkeit außergewöhnliche faserförmige Naturmaterial ist stabiler als die meisten Kunstfasern, ist biokompatibel und anti-allergen, hat aber aufgrund fehlender geeigneter Produktionsverfahren bisher noch keinen Einzug in Industrie und Technik gefunden.

Rund um ihre an der TU München entwickelten Lösungsansätze konnte die Arbeitsgruppe von Professor Scheibel nun eine weltweit einzigartige Technologie aufbauen, die eine großtechnische biotechnologische Produktion der natürlicher Spinnenseide nachempfundenen Seidenproteine ermöglicht Vor kurzem hat dazu die Firma AMSilk GmbH, eine Ausgründung der Technischen Universität München, ihre Arbeit aufgenommen, um entsprechende Patente zu verwerten und die industrielle Anwendung von Spinnenseide zu entwickeln.

Die Arbeiten von Professor Scheibel sind von grundsätzlicher Bedeutung für die Entwicklung und Anwendung maßgeschneiderter Protein-basierter Werkstoffe und neuer Biomaterialien, in der Biotechnologie und der chemischen Industrie. Dies ist der Beginn einer vollkommen neuen Generation umweltverträglicher, innovativer Werkstoffe, die energiesparend und mit hervorragender CO2-Bilanz hergestellt werden können. Der Bedarf dafür ist groß, da die meisten industriell hergestellten Fasern einen beträchtlichen Aufwand an Energie für Produktion und Fabrikation bedeuten.

Die Karl Heinz Beckurts-Stiftung wurde 1987 von der heutigen Hermann von Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren gegründet, um den Forscher und Manager Karl Heinz Beckurts, der 1986 einem Terroranschlag zum Opfer gefallen ist, zu ehren und das Andenken an ihn wach zu halten. Forschungseinrichtungen und Unternehmen der Wirtschaft brachten gemeinsam die Mittel für eine Stiftung auf, die sich vor allem die Förderung der Partnerschaft zwischen Wissenschaft und Wirtschaft zum Ziel gesetzt hat.

Kontakt:

Universität Bayreuth
Prof. Dr. Thomas Scheibel
Tel.: 0921-55 7360
E-Mail: thomas.scheibel@uni-bayreuth.de
Web: http://www.fiberlab.de

Links:

Presseinformation zu AMSilk
Produktion der Spinnenseidenproteine
Produktion der Spinnenseidenfäden

Kontakt: presse@tum.de

Mehr Information

http://www.beckurts-stiftung.de

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